Wagniskapital:Viel Geld für Finanz-Start-ups

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SZ-Grafik; Quelle: Barkow Consulting (Foto: SZ-Grafik)

Junge Unternehmen warben doppelt so viel Kapital ein als noch im Jahr zuvor.

Von Andrea Rexer, München

Manchmal wirken Namen wie Magneten. Dass der frühere Direktor der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, beim jungen Finanzunternehmen Funding Circle eingestiegen ist, hat für die Berliner Gründer vor allem einen schönen Nebeneffekt: Sie werden es künftig leichter haben, neues Geld von Wagniskapitalgebern zu bekommen. Gleiches gilt, wenn ein bekannter Investor wie Peter Thiel in ein Finanz-Start-up, auch genannt Fintech, einsteigt. "Das ist wie ein Ritterschlag", sagt Experte Peter Barkow. Denn bekannte Namen ziehen die Aufmerksamkeit potenzieller Investoren auf sich.

Wagniskapital zu bekommen, ist eine der wichtigsten Erfolgsbedingungen für Start-ups.

Der deutsche Markt für Finanzfirmen ist für Investoren im vergangenen Jahr ganz offensichtlich interessanter geworden: Im ersten Quartal des laufenden Jahres haben deutsche Fintechs von Wagniskapitalgebern 134 Millionen Euro erhalten, im Vorjahreszeitraum waren es nur 66 Millionen gewesen. Das geht aus der "Fintech Money Map" von Barkow-Consulting hervor. Gründe für den Anstieg sieht Peter Barkow nicht nur in Neugründungen, sondern vor allem im Wachstum der bereits bestehenden Unternehmen. "Die deutschen Fintechs werden größer und holen sich für die neuen Wachstumsschritte Geld von Investoren", sagt Barkow. Manche Fintechs sind inzwischen international so bekannt, dass sie die ganz großen Geldgeber aus der Start-up-Szene anlocken.

Der Markt für Wagniskapital ist sehr intransparent. Um geeignete Investoren zu finden, müssen Gründer häufig auf Mittelsmänner zurückgreifen, die ihnen Kontakte verschaffen. Auch die Finanzierungsrunden sind nicht durchschaubar: Nebenabreden, die frühere Investoren bevorzugen, sind eher die Regel als die Ausnahme.

Erfolgreich Geld eingeworben haben im ersten Quartal des Jahres vor allem Geschäftsmodelle aus dem Immobiliensektor, die die Verwaltung von Immobilien erleichtern wollen.

© SZ vom 07.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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