Wagniskapital:"La Famiglia": Deutsche Unternehmerfamilien schließen sich zusammen

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  • Unter dem Namen "La Famiglia" haben sich Mitglieder deutscher Unternehmerfamilien zu einem Wagniskapital-Fonds zusammengetan.
  • Dieser soll Geld in Start-ups investieren und den Austausch zwischen der Industrie und jungen Unternehmen fördern.
  • Im Vergleich zu Ländern wie den USA gibt es in Deutschland bisher recht wenige Wagniskapital-Fonds, die Gründer unterstützen.

"Du willst ein Angebot erhalten, das du nicht ablehnen kannst?" Diese Einladung mag dubios klingen, doch dahinter stecken deutsche Familienunternehmer: Sie haben sich zu dem Wagniskapital-Fonds La Famiglia zusammengetan und werben mit diesem Spruch auf ihrer Homepage. Unter anderem gehören Mitglieder der Familien Siemens, Miele und Braun dazu, ebenso der österreichischen Familie Swarovski.

Das erinnert auf den ersten Blick an Zeiten, in denen wegen der Kungelei deutscher Unternehmer von der "Deutschland AG" die Rede war. Doch La Famiglia gibt sich - trotz der Anspielung auf die italienische Mafia im Namen - ganz harmlos: "Wir möchten über Generationen erfolgreiche Unternehmen mit den schlausten Gründern und besten Ideen zusammenbringen", sagte Fondsmanager Robert Lacher dem Handelsblatt. Zum Netzwerk gehören neben den Investoren aus den großen Unternehmerfamilien deshalb auch erfolgreiche deutsche Gründer wie Sebastian Pollok (Amorelie) oder Sven Rittau (Zooplus).

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Der Fonds ist bereits seit einem halben Jahr aktiv, nach Angaben des Handelsblatts hat er einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zur Verfügung und arbeitet recht diskret: Bisher fiel er eher Kennern der Start-up-Szene auf. In sechs Firmen soll schon Geld geflossen sein, unter anderem investierte La Famiglia in das Versicherungs-Start-up Coya und in den digitalen Speditionsdienstleister Freight Hub. Wagniskapital ist für diese jungen Unternehmen sehr wichtig, um ihre Ideen weiterentwickeln und wachsen zu können - normale Bankkredite bekommen sie eher selten.

Über den Wagniskapital-Fonds soll vermieden werden, dass sich einzelne große Unternehmen die Start-ups zu früh einverleiben - vielmehr sollen die Gründer gezielt gefördert werden, um ihre Ideen in einem modernen Umfeld weiterentwickeln zu können. Sie könnten vom Wissen und den Kontakten der Industrie profitieren, während sich die Investoren einen frühen Zugang zu neuen Technologien und digitalen Entwicklungen erhoffen.

Das bedeutet auch, dass La Famiglia nach eigenen Angaben keine Beteiligungsmehrheiten, Posten oder Kaufoptionen einfordern will. Das klingt mehr nach Kuschelkurs als nach Mafia-Methoden - doch das Spiel mit dem Familienclan-Motiv scheint den Investoren trotzdem ziemlich Spaß zu machen, wie ihre Website zeigt.

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