Wärmeerzeugung:Ungenutzte Quellen

Politik und Verbände diskutieren darüber, wie die Energiewende auf dem Wärmesektor gelingen kann. Noch ist man davon weit entfernt.

Von Johanna Pfund

Strom aus erneuerbaren Quellen ist salon- und marktfähig geworden. Ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Stroms wurde vergangenes Jahr mithilfe von Wind, Sonne, Wasser oder Biomasse erzeugt. Auf dem Wärmesektor ist man von solchen Werten weit entfernt: Nur gut 13 Prozent der Wärme lieferten erneuerbare Energieträger wie Biomasse, Sonne oder Holz.

Handlungsbedarf in Sachen Wärme sehen daher so gut wie alle Beteiligten. Für Neubauten gilt seit 2016 die verschärfte Energieeinsparverordnung (EnEV); die Vorgaben lassen sich mit einer modernen Öl-Brennwertheizung, die mit Solarthermie oder Holz kombiniert wird, beispielsweise erfüllen. Doch im Altbestand tut sich wenig. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) forderte schon vor Jahren die Modernisierung des Heizungsbestands, da im Wärmesektor seiner Berechnung nach das größte CO₂-Vermeidungspotenzial steckt.

Das Land Baden-Württemberg hat die Weichen dafür bereits 2015 gestellt. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz des Landes schreibt vor, dass für Heizung und Warmwasser mindestens 15 Prozent erneuerbare Energie verwendet werden müssen. Die Pflicht greift, sobald eine Zentralheizung erneuert oder erstmals eingebaut wird.

Die Grünen scheiterten mit einem ähnlichen Antrag für das deutschlandweit geltende Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) vor wenigen Wochen im Ausschuss für Wirtschaft und Energie im Bundestag.

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