Wachstumsstaaten:Indiens Wirtschaftsstädte

Indien gilt als die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt - doch noch immer sind ein Drittel aller Inder im Teufelskreis der Armut gefangen. Ein Land mit zwei Gesichtern.

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Slum, AFP

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Indien gilt als die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt - doch noch immer sind ein Drittel aller Inder im Teufelskreis der Armut gefangen. Ein Land mit zwei Gesichtern.

Mumbai (Bombay) Bombay wuchert: Keine indische Stadt ist größer, und keine andere zieht täglich mehr Familien aus den ländlichen Regionen des Landes an. Die 14-Millionen-Metropole wird nach Angaben der UN bis 2015 zur zweitgrößten Stadt der Welt anschwellen. Nirgendwo sonst im Land klafft die Lücke zwischen arm und reich weiter auseinander. Die wichtigsten Banken, die reichsten Unternehmer und die größte Filmindustrie der Welt, Bollywood, sind hier zu Hause. Bombay zählt 70.000 Dollar-Millionäre und gilt doch als Ort der Ärmsten. Slums von gigantischem Ausmaß prägen das Stadtbild - auf dem Foto der Dharavi-Slum. Sieben Millionen Menschen müssen mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen.

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Delhi, AP

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Delhi Die indische Kapitale Neu-Delhi (Foto) und die Stadt Delhi werden in Indien meist in einem Atemzug genannt. Der eigentliche Regierungssitz zählt nur rund 300.000 Einwohner. Im alten Delhi leben dagegen 14 Millionen Menschen. Nach Mumbai ist Delhi damit die zweitgrößte Stadt des Landes - und ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Im modernen Vorort Guargon sitzen die High-Tech-Unter-nehmen. Delhi gehört zu den Städten, die nach Ansicht der Vereinten Nationen in den kommenden 25 Jahren auf mehr als 25 Millionen Einwohner wachsen könnten.

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Bangalore, dpa

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Bengaluru (Bangalore) Indiens High-Tech-Hochburg im Süden wurde zum ökonomischen Symbol für den Aufstieg des Landes. Von der Millionenstadt im Dekkan-Tafelland aus managen indische IT-Multis wie Wipro, Infosys - auf dem Bild Konzernchef Nandan Nilekani - oder TCS Rechenzentren in der ganzen Welt. Mehr als ein Drittel aller nationalen Dienstleistungsexporte stammt aus der Hauptstadt der Provinz Karnataka. 1500 ausländische Unternehmen haben sich hier angesiedelt, vor allem um vom riesigen Pool der IT-Fachkräfte zu profitieren.

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Chennai, Reuters

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Chennai (Madras) Lange hatte die Küstenstadt am Golf von Bengalen den Ruf, sich stärker mit Kastenquoten und Lokalpolitik-Possen als mit weitsichtiger Industriepolitik zu befassen. Doch seit wenigen Jahren gewinnt die Kapitale der Provinz Tamil Nadu auch als Industriestandort an Bedeutung - vor allem für Autohersteller und ihre Zulieferer. BMW eröffnete ein Montagewerk, der weltweit größte Lkw-Hersteller Daimler hat sich im Juli für Chennai als Produktionsstandort entschieden. Unter den Metropolen Indiens ist Chennai, wie Madras seit zwölf Jahren wieder heißt, die kleinste.

Foto: Reuters Texte: SZ/kim/mel

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