VW und Porsche:VW, Porsche und die Auto-Union

Es wäre ein neuer - und zugleich ein alter Name: VW-Chef Winterkorn schlägt "Auto-Union" als Namen für den neuen VW-Porsche-Konzern vor. Eine Auto Union gab es schon einmal.

Volkswagen-Chef Martin Winterkorn hält Auto-Union für einen möglichen Namen des neuen Automobilkonzerns Volkswagen-Porsche. "Es gibt einige Überlegungen wie etwa Auto-Union, aber noch keine Entscheidung", sagte er der Bild. "Dazu ist es viel zu früh."

Auto Union, dpa

Vier verschlungene Ringe waren das Symbol der Auto Union - ein Zusammenschluss der vier Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer. VW-Chef Martin Winterkorn bringt den alten Namen für den neuen VW-Porsche-Konzern ins Gespräch.

(Foto: Foto: dpa)

Der neue Name wäre ein Rückgriff auf eine alte Episode der deutschen Automobil-Geschichte. Denn es gab schon einmal eine Auto Union - auch sie entstand während einer Wirtschaftskrise. 1932 schlossen sich die vier Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer zusammen.

Der neue Konzern wurde Auto Union getauft und hatte seinen Sitz in Chemnitz. Die Markennamen unter dem Unionsdach blieben erhalten - eine Parallele zum Volkswagen-Porsche-Konzern. Obwohl die alte Auto Union nach dem Zweiten Weltkrieg enteignet wurde, blieb das Symbol dieses Zusammenschlusses erhalten: vier verschlungene Ringe - heute das Erkennungszeichen von Audi.

Doch bevor die Namensfrage bei Volkswagen und Porsche entschieden wird, erwartet Winterkorn schwierige Verhandlungen bei der geplanten Übernahme des Porsche-Konzerns. "Es stimmt, dass vor uns noch ein steiniger Weg liegt. Dafür sind noch zu viele sachlich schwierige Themen zu klären."

"Die Arbeitsplätze sind sicher"

Der neue Konzern solle auf jeden Fall bis Mitte 2011 stehen, sagte der VW-Vorstandschef. "Ich persönlich hoffe, dass wir es früher schaffen." Winterkorn betonte, dass es bei der Übernahme keine Stellenstreichungen geben werde und Porsche weiterhin eigenständig bleibe: "Die Arbeitsplätze sind sicher. Ein Jobabbau wird nicht Bestandteil der Übernahme sein."

Zusammen mit dem Sportwagenhersteller will Volkswagen laut Winterkorn Toyota an der Weltspitze ablösen. "Mit Porsche bin ich mehr denn je davon überzeugt, dass wir alle Möglichkeiten und alle Kraft haben, die neue Nummer eins der Welt zu werden. Davon werden alle profitieren", sagte der VW-Chef.

Winterkorn betonte zudem, dass er gern weiter an der Spitze von Europas größtem Autokonzern stehen würde: "Na klar wäre das eine sehr reizvolle Aufgabe." Allerdings müsse darüber der Aufsichtsrat entscheiden.

VW-Gesetz auch für Porsche

Der Betriebsrat von Porsche will laut einem Bericht der Stuttgarter Zeitung das VW-Gesetz in vollem Umfang auch auf den Stuttgarter Sportwagenhersteller ausweiten, wenn Porsche zur zehnten Marke des Wolfsburger Autoriesen wird.

"Das VW-Gesetz soll auf alle Standorte des Konzerns angewandt werden - also künftig auch auf die Standorte der Porsche AG", heißt es den Angaben zufolge in einer Resolution, die der Betriebsrat der Porsche Holding einstimmig beschlossen habe.

Damit könnten wie bei VW keine Entscheidungen zur Wahl eines Standorts für ein neues Werk oder zur Schließung einer Fabrik gegen den Willen der Belegschaft getroffen werden.

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