Süddeutsche Zeitung

VW:Streik im mexikanischen Beetle-Werk

Die 4,45 Prozent Gehaltserhöhung, die von der Geschätsführung geboten werden, sind den VW-Mitarbeitern in Puebla zu wenig. Um ihre Gehaltsforderungen durchzusetzen, legten 10.000 die Arbeit nieder.

Die Mitarbeiter des Volkswagenwerks im mexikanischen Puebla sind in den Streik getreten, um Gehaltserhöhungen durchzusetzen. Rund 10.000 Angestellte des Werks in der zentralmexikanischen Stadt legten am Mittwochmorgen (Ortszeit) die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaften mitteilten.

Der Chef der Volkswagen-Gewerkschaft, José Luis Rodriguez, sagte, die Mitarbeiter verlangten eine Gehaltserhöhung um 8,5 Prozent, während das Angebot der Geschäftsführung bei 4,45 Prozent liege. Etwa 60 Prozent der Angestellten hätten dieses Angebot abgelehnt, sagte Rodriguez.

Ein Unternehmenssprecher sagte, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft würden "sehr wahrscheinlich" am Mittwochnachmittag im Beisein von Vertretern des mexikanischen Arbeitsministeriums aufgenommen.

Volkswagen produziert in Puebla seine Modelle New Beetle und Jetta, die vor allem in die USA exportiert werden. Von den mehr als 230.000 Fahrzeugen, die im vergangenen Jahr in Puebla hergestellt wurden, gingen nach Angaben des mexikanischen Automobilindustrieverbandes rund vier Fünftel in den Export.

Im ersten Halbjahr 2004 machte der Volkswagen-Konzern erhebliche Verluste auf dem nordamerikanischen Markt. Die Belegschaft in Puebla geht davon aus, dass das Werk aufgrund der schwachen Nachfrage in den USA derzeit nur mit der Hälfte seiner Kapazität gefahren wird.

Bereits in den Jahren 2000 und 2001 legten Streiks in Puebla die Produktion jeweils für mehrere Wochen lahm. Volkswagen ist seit 1964 in Mexiko tätig. Die Produktion der legendären VW Käfer wurde dort im vergangenen Jahr eingestellt.

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