VW-Prozess vor Gericht:"Gebauer, wo bleiben die Weiber?"

In der Affäre um Sex und Betrug bei VW hat das große Finale vor Gericht begonnen. Die Hauptfiguren des Schmieren-Skandals in Bildern.

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Klaus Volkert

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Klaus Volkert galt einst als mächtigster Betriebsratsboss der Republik. Dann der tiefe Fall. Anstiftung zur Untreue werfen ihm die Staatsanwälte im Prozess vor dem Braunschweiger Landgericht vor. Volkert drohen mehrere Jahre Haft, er soll fast 2,7 Millionen Euro Schaden verursacht haben. In der Summe enthalten fragwürdige Sonderboni und ein Salär für seine Ex-Geliebte, eine rassige Brasilianerin.

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Klaus-Joachim Gebauer

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"Gebauer, wo bleiben die Weiber?"- derart frivol hätten ihn mehrfach VW-Betriebsräte in Partylaune gelöchert, gestand Klaus-Jürgen Gebauer vor mehr als zwei Jahren in einem Stern-Interview. Der ehemalige VW-Personalmanager plante nach eigener Aussage Puffbesuche von VW-Gruppen, er habe "die Menüs zusammengestellt". Jetzt steht auch Gebauer in Braunschweig vor Gericht. Untreue in mehr als 40 Fällen, lautet der Vorwurf. Gebauer will umfassend aussagen.

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Peter Hartz

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Ein umstrittenes Arrangement mit der Justiz bewahrte Peter Hartz im Januar 2007 vor dem Knast. Der ehemalige Personaldirektor von VW gab Untreue in 44 Fällen zu, er bestätigte, dass ermit Geld Betriebsrätehabe beeinflussen wollen. Das Urteil des Braunschweiger Landgerichts: zwei Jahre auf Bewährung und 576.000 Euro Geldstrafe. Im Prozess gegen Volkert und Gebauer ist Hartz, Namensgeber der Reformgesetze von Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD), als Zeuge aufgetreten. Vor Gericht hat der Ex-VW-Personalchef Hartz den früheren VW-Chef Piëch in Schutz genommen.

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Ferdinand Piëch

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Was wusste Ferdinand Piëch - Aufsichtsratsvorsitzender, ehemaliger VW-Chef und Übervater des Konzerns - von Vergünstigungen für Betriebsräte und über das Konto "1860"? Auch er ist als Zeuge vor Gericht geladen.

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Hans-Jürgen Uhl

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Lange Zeit wehrte sich Hans-Jürgen Uhl mit allen juristischen Mitteln gegen denVorwurf, er habe an VW-Sexpartys teilgenommen. Im Mai 2007 gab er reumütig klein bei. Die Vorwürfe seien zutreffend, fünf eidesstattliche Versicherungen falsch. 39.200 Euro Strafe brummte ihm das Amtsgericht Wolfsburg auf. Uhls Karriere ist vorbei: Der gelernte Pädagoge (Politik, Germanistik) trat aus der SPD aus und legte sein Bundestagsmandat nieder.

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Günter Lenz

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Ähnlich wie bei Uhl verlief auch das politische Ende von Günter Lenz, der für die SPD im niedersächsischen Landtag saß. Stets hatte er Sex-Vorwürfe bestritten.Schließlichmusste er doch zugeben, sich auf VW-Kosten mit Prostituierten vergnügt zu haben. Lenz zog sich aus der Politik zurück. Das Amtsgericht Wolfsburg verhängte gegen ihn 11.250 Euro Geldstrafe.

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Helmuth Schuster

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Untreue-Vorwürfe gegen Helmuth Schuster brachten im Juni 2005 dieVW-Affäreins Rollen. Der Ex-Personalchef der VW-Tochter Skoda soll seinen Arbeitgeber mit der Gründung von Tarnfirmen betrogen haben. Gegen ihn ist Anklage erhoben. Schuster hat den ehemaligen Konzernchef Piëch belastet.

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Rupert Stadler

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Rupert Stadler, heute Chef der VW-Tochter Audi und Ziehsohn von Ferdinand Piëch, soll am 15. Januar als Zeuge aussagen. Stadler war zwischen 1997 und 2002 Piëchs Generalsekretär. Die Staatsanwälte wollen wissen, ob Stadlers damaliger Chef eine Untersuchung wegen überhöhter Betriebsratsausgaben angeordnet hat.

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Bernd Pischetsrieder

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Bernd Pischetsrieder, VW-Vorstand seit 2000 und von 2003 bis 2006 Chef des VW-Konzern, sagt in dem Prozess ebenfalls als Zeuge aus. Pischetsrieder hat als Piëchs Nachfolger den Skandal aufgerollt - und wurde vom VW-Übervater aus dem Amt gedrängt.

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Bruno Adelt

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Der ehemalige VW-Finanzvorstand Bruno Adelt, der ebenfalls als Zeuge aussagte, entlastete Piëch erwartungsgemäß. Adelt sagte, er habe Piëch nicht auf Unregelmäßigkeiten bei der Kostenstelle "1860" hingewiesen, über die Gebauer die Spesenabrechnungen abgewickelt hatte. Ein unbekannter Informant hatte der Staatsanwaltschaft Gegenteiliges gesagt.

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