VW gegen Porsche:Die Strippenzieher

Sie haben die Macht: Die Aufsichtsräte von Porsche haben Wiedekings Abgang beschlossen - die VW-Räte treffen sich heute. Wer die Entscheider in den Gremien sind, und was sie wollen.

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Philipp Rösler, dpa

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Sie haben die Macht: Die Aufsichtsräte von Porsche haben Wiedekings Abgang beschlossen - die VW-Räte treffen sich heute. Wer die Entscheider in den Gremien sind, und was sie wollen.

Philipp Rösler ist Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Niedersachsens und im Aufsichtsrat von Volkswagen. Der 36-Jährige vietnamesischer Abstammung muss die Interessen des Landes wahren. Und das geht wie? Volkswagen stärken! Diese Devise hat sein Koalitionschef Christian Wulff vorgegeben. Rösler gilt als politischer Hoffnungsträger seiner Partei - er ist Mitglied der FDP.

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Jürgen Großmann, Reuters

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Jürgen Großmann ist seit Oktober 2007 Chef bei RWE. Seinen Aufsichtsratsposten bei Volkswagen hat er schon länger - seit 2006. Er hat sich in die Schlacht zwischen Volkswagen und Porsche nicht öffentlich eingeschaltet. Großmann kämpft derzeit aber auf einem anderen Feld: Er ist vor allem damit beschäftigt, Atomkraftwerke zu verteidigen. Konkurrent Vattenfall hat mit Krümmel die ganze Branche in Verruf gebracht.

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Michael Frenzel, dpa

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Michael Frenzel sitzt nicht nur im Aufsichtsrat bei Volkswagen, sondern ist hauptberuflich Vorstandsvorsitzender der Tui. Seine beruflichen Stationen verraten keine Affinität zum Auto: Nach sieben Jahren bei der WestLB kam er zur Preussag, die unter seiner Führung zum weltgrößten Touristikkonzern TUI umgebaut wurde. Bei der Sondersitzung des VW-Gremiums kann er über den möglichen Umbau bei Volkswagen mitentscheiden, falls der Autokonzern Porsche als zehnte Marke ins Produkt-Portolio aufnimmt.

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Hartmut Meine, dpa

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Hartmut Meine vertritt bei der Sondersitzung die Interessen der VW-Beschäftigten. Er sitzt als Bezirksleiter der IG Metall für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt im Aufsichtsrat von Volkswagen. Schon früh hatte er sich gegen eine Übernahme durch Porsche gestemmt und Wendelin Wiedeking noch im Sommer 2007 einen "Großkonflikt mit den VW-Mitarbeitern" angedroht. Der Konflikt kam - wurde aber vor allem zwischen den Konzernspitzen ausgetragen. Der Verlierer: Wendelin Wiedeking.

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Jürgen Peters, Reuters

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Auch Jürgen Peters vertritt die Arbeitnehmer. Der Ex-IG-Metall-Chef ist Präsident des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes (IMB) und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG. Sein Ziel war es, Wendelin Wiedeking aus dem Präsidium des Aufsichtsrats zu drängen. Wiedeking ist gegangen. Aber auch Peters Tage im VW-Aufsichtsrat dürften gezählt sein. Traditionell hat der erste Vorsitzende der IG Metall diesen Poste inne - das ist nicht mehr Peters, sondern Berthold Huber.

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Bernd Osterloh, ddp

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Seine Ämter setzen ihn formal einem Gewissenskonflikt aus: Bernd Osterloh sitzt im VW-Aufsichtsrat , gehört aber auch zu den Porsche-Kontrolleuren. Damit wäre er für das Wohl beider Konkurrenz-Konzerne verantwortlich - das lässt sich nicht vereinbaren. Für ihn überwiegt jedoch seine Aufgabe als Vorsitzender des Konzern- und Gesamtbetriebsrats bei VW. Auch sein Kollege von der VW-Tochter Audi, Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch, ist in beiden Aufsichtsräten vertreten.

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Christian Wulff, dpa

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Christian Wulff wird bei der Sondersitzung des VW-Aufsichtsrats aufs Tempo drücken. Er drängt schon länger auf eine Entscheidung - und zwar eine in seinem Sinne. Der niedersächsische Ministerpräsident will Porsche in den Volkswagenkonzern integrieren. Seine Stimme ist wichtig: Das Land Niedersachsen hält 20 Prozent der VW-Aktien und besitzt eine gesetzlich garantierte Sperrminorität.

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Wolfgang Porsche, AP

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Er gibt im Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE den Ton an - als Vorsitzender und als Sprecher des mächtigen Porsche-Clans: Wolfgang Porsche. Der Cousin von Ferdinand Piëch ist aber auch Mitglied im VW-Aufsichtsrat. Lange hielt er treu zu Piëch-Kontrahent und Porsche-Chef Wiedeking.

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Holger Härter, ddp

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Drei wie Pech und Schwefel (v.l.): Wolfgang Porsche stützte Wendelin Wiedeking, der hielt zu seinem Finanzvorstand Holger Härter. Härter gilt als der Macher des Wiedeking-Plans, den vielfach größeren VW-Konzern zu übernehmen. Es war ein Plan, der bei der Umsetzung grandios scheiterte und Porsche in die Schulden-Falle trieb. Der Porsche-Vorstand folgt Wiedeking auch jetzt: Genau wie sein Chef tritt er von seinem Amt zurück und legt auch seinen Posten im VW-Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung nieder.

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Wendelin Wiedeking, ddp

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An ihm zeigt sich die Macht des Aufsichtsrats: Das Porsche-Gremium hat Wendelin Wiedekings Abgang als Vorstandschef in einer kurzfristig anberaumten Sitzung beschlossen. Der Sportwagen-Manager gibt damit auch sein Amt im Aufsichtsrat von Volkswagen auf. Er übernahm den Posten Anfang 2006, nachdem Porsche mit dem Kauf von VW-Aktien begonnen hatte. Es war seine Idee, den Autogiganten zu schlucken. Doch diesmal verlor David gegen Goliath.

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Berthold Huber, ddp

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IG-Metall-Chef Berthold Huber sitzt bisher nur im Porsche-Aufsichtsrat. Sollte sein Vorgänger Jürgen Peters aus dem VW-Gremium ausscheiden, wird er auch diesen Posten übernehmen. Huber hat bei der Porsche-Sondersitzung wohl nicht im Sinne Wiedekings gestimmt. Der Ex-Porsche-Chef überwarf sich mit Huber, weil der ihm vorgeworfen hat, den KfW-Kredit für Porsche sabotiert zu haben.

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Uwe Hück, dpa

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Uwe Hück hat sich in den aktuellen Querelen immer hinter Porsche-Chef Wendelin Wiedeking gestellt - vermutlich auch bei der Sondersitzung des Porsche-Aufsichtsrats. Doch sein mächtiger Verbündeter ist jetzt weg. Sollte Volkswagen den Sportwagen-Hersteller nun übernehmen, wird Hück sich anpassen müssen. Der ehemalige Profi-Thaiboxer schoss verbal gerne scharf auf die Gegenseite - seine liebsten Ziele: Christian Wulff und Ferdinand Piëch. Im Aufsichtsrat vertritt der Betriebsratsvorsitzende die Porsche-Beschäftigten.

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Ferdinand Piëch, dpa

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Er könnte auf ganzer Linie siegen: Ferdinand Piëch, Vorsitzender des Volkswagen-Aufsichtsrats und Mitglied im Porsche-Aufsichtsrat, hat den Machtkampf gegen Wiedeking gewonnen. Piëchs nächstes Ziel: VW kauft erst 49 Prozent der Porsche-Anteile und verleibt sich den Sportwagen-Hersteller später ganz ein. Dazu müssten sich der Familien-Clan und das VW-Gremium bei der Sondersitzung für eine Übernahme Porsches entscheiden.

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(sueddeutsche.de/kfa)

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