VW-Diesel:Schulze fordert Zuschüsse

Nach der Zulassung weiterer Systeme für Hardware-Nachrüstungen älterer Diesel-Autos pochen Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) sowie Fachleute auf mehr Zugeständnisse der Autoindustrie. Alle Hersteller müssten sich am Einbau der Sets beteiligen, sagte Schulze. Ähnlich äußerte sich ADAC-Vizepräsident Karsten Schulze: "Die Verbraucher haben sich nichts zuschulden kommen lassen und dürfen nicht mit den Kosten belastet werden." Aus Sicht des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe sollte die Nachrüstung von Euro-5-Dieselfahrzeugen von Autoherstellern flächendeckend gefördert werden.

Bisher können bestimmte Diesel-Autos von Volvo, Daimler und Volkswagen wegen zu hoher Schadstoffwerte nachgerüstet werden. Ende Juli war die erste Betriebserlaubnis für Nachrüstsysteme des Bamberger Technologie-Anbieters Dr. Pley für verschiedene Volvo-Modelle erteilt worden. Es folgten Genehmigungen für Mercedes-Modelle. Am Donnerstag hatte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) die Betriebserlaubnis für Systeme des Technologie-Anbieters Baumot veröffentlicht. Diese umfasst Nachrüstsysteme für mehr als 60 Fahrzeugmodelle des VW-Konzerns; von Oktober an sollen sie verfügbar sein.

Die Kosten für den Einbau müsse die Autobranche tragen, denn diese habe die Probleme verursacht, so Ministerin Schulze: "Hier erwarte ich, dass die Hersteller, die bislang noch keine Zusagen gemacht haben, noch einmal in sich gehen." Ziel der Nachrüstungen ist es, dass Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 von Fahrverboten ausgenommen werden können. Bislang haben jedoch nur VW und Daimler zugesagt Kunden in bestimmten Regionen bei der Hardware-Nachrüstung finanziell zu unterstützen, meist ist die Rede von 3000 Euro.

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