Am Ende lief die Dramaturgie so ab, wie sie bei Volkswagen seit Jahren auf dem Spielplan steht. Vor dem Getöse kommen die ersten internen Nörgeleien, zuerst noch leise, ein paar Menschen - meist aus der zweiten Reihe - melden sich zu Wort, weil sie unzufrieden mit ihrem Chef sind. Dann: Crescendo, der Aufruhr wird lauter und größer. Und dann das große Finale. So wie am Donnerstag, als Audi-Chef Markus Duesmann abgesetzt wurde. Denn so ist es immer: Wenn eine Personalie erstmal dem Aufsichtsrat zur Entscheidung vorliegt, wird es eng. Und wie immer, wenn es im großen VW-Reich kracht, kracht es nicht geräuschlos. Im Gegenteil. Wenn es kracht, dann richtig. VW, das ist immer auch ein Bühnenstück, bei dem es um Macht, Seilschaften und Intrigen geht.
Volkswagen:Wenn es kracht, dann richtig
Lesezeit: 4 Min.
VW feuert Audi-Chef Markus Duesmann, sein Nachfolger ist bestens vernetzt in Wolfsburg. Wie es zum neuesten Drama bei dem Autokonzern kommen konnte.
Von Thomas Fromm und Christina Kunkel
Audi-Prozess:Dreimal schuldig, dreimal Bewährung
Nach 172 Verhandlungstagen wird Ex-Audi-Chef Rupert Stadler wegen Betrugs im Abgasskandal verurteilt, zusammen mit zwei früheren Untergebenen. Ins Gefängnis aber muss keiner von ihnen.
Lesen Sie mehr zum Thema