Süddeutsche Zeitung

Vorwurf: Betrug:Anklage gegen Windhorst

Wunderkind in der Klemme: Fünf Jahre hat die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt, jetzt hat sie genügend Beweise gesammelt - und zerrt Investor Lars Windhorst vor Gericht.

Uwe Ritzer

Er war der Vorzeige-Jungunternehmer des Kanzlers Helmut Kohl - nun steht Lars Windhorst im Verdacht ein Millionenbetrüger zu sein. Die Staatsanwaltschaft in Berlin hat nach fünfjährigen Ermittlungen Anklage gegen ihn wegen Betrug, Untreue, Insolvenzverschleppung und Bilanzdelikten erhoben.

Windhorst, 32, der jüngst als Geschäftsführer des Finanzinvestors Vatas Insolvenzantrag stellen musste, soll zwischen 2002 und 2004 für mehrere insolvente Privatfirmen weiterbetrieben haben, obwohl diese längst zahlungsunfähig und überschuldet gewesen seien. Von einer soll er zudem fünf Millionen Euro privat abgezweigt haben.

Ferner wirft ihm die Anklage vor, den Hamburger Klinikunternehmer Ulrich Marseille um zehn Millionen Euro betrogen zu haben. Windhorst war für eine Stellungnahme zu den Vorwürfen nicht erreichbar. Im Zusammenhang mit dem Fall Marseille muss sich auch ein früherer Abteilungsleiter der Privatbank M.M. Warburg in Luxemburg wegen Beihilfe zum Betrug verantworten.

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SZ vom 21.03.2009/tob
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