Vorwerk:Der Hype ist vorbei

Der Umsatz mit der Küchenmaschine Thermomix bricht ein. Der Kochautomat, der in Deutschland sehr beliebt ist, soll nun verstärkt US-Haushalte begeistern.

Von Janis Beenen und Valentin Dornis

Das Familienunternehmen Vorwerk kämpft mit einer Krise bei seiner Küchenmaschine Thermomix. Der weltweite Umsatz der Maschine ist im vergangenen Jahr um 12,9 Prozent auf etwa 1,1 Milliarden Euro zurückgegangen, wie das Unternehmen mitteilte. Im wichtigsten Markt Deutschland ist der Umsatz sogar um 22,1 Prozent eingebrochen. Der Gesamtumsatz der Vorwerk-Gruppe ist im vergangenen Jahr um 5,0 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro gesunken.

Trotz allem ist Vorwerk-Gesellschafter Reiner Strecker von der Zukunft der Luxus-Küchenmaschine überzeugt. Nach einem Boom in den vergangenen Jahren sei lediglich eine Konsolidierung eingetreten, sagte er. Hoffnung setze das Unternehmen nun auf neue Märkte wie China und die USA. Erst im vergangenen Sommer hatte Vorwerk eine große Amerika-Offensive bekannt gegeben. "Smart Cooking" soll dabei ein Schlüssel für den US-Markt sein. Mit dem nötigen Zubehör - das noch einmal extra kostet - lässt sich die Maschine internetfähig machen. Per Wlan kann das Rezept zum Gerät geschickt werden. Um den Umsatz beim Thermomix wieder anzukurbeln, will Vorwerk zudem sein Heer an Vertretern in diesem Jahr wieder ausbauen - nachdem es erst im vergangenen Jahr zusammengestrichen worden war. Weltweit beschäftigt das Unternehmen etwa 633 000 selbständig arbeitende Vertreter - was etwa dem Fünfzigfachen der festangestellten Mitarbeiter entspricht. Neben den Vertretern prüft Vorwerk laut Gesellschafter Strecker mit dem Verkauf in Läden oder im Internet auch neue Vertriebswege. Auf diese Möglichkeiten verzichtet das Unternehmen bislang weitgehend - genauso wie auf Werbung.

Im Spätsommer des Jahres werde Vorwerk mit einer automatischen Teemaschine auf den Markt kommen, so Strecker. Mal sehen, was das bringt.

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