Abgas-Affäre:Geheimsache Diesel

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Der Autokonzern musste bislang wegen Manipulationen an den Abgaswerten weltweit etwa 30 Milliarden Euro zahlen. (Foto: Jan Huebner/Imago)

VW hat bei der Aufarbeitung des Abgasskandals die Veröffentlichung einiger "schwerwiegender und belastender Umstände" verhindern können, zeigt ein Vorstandspapier. Das Ziel: hohe Schadenersatzzahlungen abwenden.

Von Klaus Ott, München

"Autos fürs Leben" lautet einer der Slogans von Volkswagen. Ebenso gut würde sich der Spruch "Zeit bringt Geld" als Firmenmotto eignen. VW hat nach der Enthüllung der Abgasmanipulationen bei Dieselfahrzeugen vor gut einem halben Jahrzehnt vor allem ein Interesse gehabt: nämlich den meisten der mehr als zehn Millionen betroffenen Kunden keinen oder kaum Schadenersatz zahlen zu müssen. Die trickreiche Strategie der Konzernspitze war ebenso einfach wie erfolgreich: möglichst wenig von den mutmaßlich kriminellen Machenschaften nach außen dringen lassen. Möglichst viel verschweigen und so möglichst viel Zeit gewinnen, bis möglichst viele Schadenersatzansprüche verjährt sind. Um möglichst billig wegzukommen. Schlimmstenfalls hätte die Abgasaffäre den Konzern 170 Milliarden Euro kosten können, VW wäre wohl pleitegegangen. Stattdessen waren bislang rund 35 Milliarden Euro fällig.

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