Arbeitnehmervertreter:Wenn aus Betriebsräten Vorstände werden, die Millionen verdienen

Spitzentreffen zur Zukunft der Autoindustrie

Schon Vorstand oder noch Betriebsrat? Hier ist Bernd Osterloh auf dem Weg zu einem Spitzentreffen ins Bundeskanzleramt - noch als Arbeitnehmervertreter.

(Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Ist es anrüchig, wenn Betriebsräte wie der VW-Mann Bernd Osterloh ins Management wechseln? Nicht unbedingt, es kann sogar eine sehr gute Wahl sein. Über die Kunst des Seitenwechsels.

Von Caspar Busse, Thomas Fromm und Benedikt Müller-Arnold

Als dann alles entschieden und verkündet war, war ihm diese eine Sache noch wichtig. "Mir geht es nicht ums Geld", sagte Bernd Osterloh, langjähriger Betriebsratschef bei Volkswagen, in einem Interview zu seinem Wechsel in den Vorstand der Lkw-Holdingtochter Traton. Er wolle stattdessen seine "Qualitäten als Manager praktisch unter Beweis" stellen. Ausgerechnet der Mann, der in den 16 Jahren an der Spitze des mächtigen VW-Betriebsrats zu einer Art Arbeiterführer von Wolfsburg wurde, der sich mit dem Management anlegte wie kaum einer vor ihm, ausgerechnet der nimmt nun einen Dreijahresvertrag an, dotiert mit rund zwei Millionen Euro im Jahr. Und lässt nicht wenige Beschäftigte ratlos zurück, wenn er nun seine Heimat Niedersachsen verlässt und ins ferne Oberbayern wechselt.

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