Süddeutsche Zeitung

Volkswagen: Tarifeinigung:4,2 Prozent mehr ab 2010

Bei Volkswagen bekommen 95.000 Beschäftigte ab Jahresanfang mehr Geld. Nun wird über eine Mitarbeiterbeteiligung verhandelt.

Betriebsratschef Bernd Osterloh ist erleichtert. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, verkündet er. "Das waren wir unseren Kolleginnen und Kollegen auch schuldig."

Auch VW-Verhandlungsführer Jochen Schumm gibt sich zufrieden. Bei Volkswagen sei in schwierigen Zeiten ein Tarifergebnis erreicht worden, mit dem die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt worden sei, sagt er.

IG-Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine hält ebenfalls die eigenen Ziele für erreicht. Die Gewerkschaft hatte zuvor mit Warnstreiks gedoht, falls es am Montag nicht zu einer Einigung gekommen wäre.

Zusätzlich zu der Gehaltserhöhung um 4,2 Prozent bekommen die VW-Mitarbeiter zwei Einmalzahlungen: 510 Euro werden bereits Mitte Oktober dieses Jahres ausbezahlt, 200 Euro Ende Februar 2010. Der neue Haustarifvertrag bei VW hat eine Laufzeit von 18 Monaten. Er beginnt rückwirkend zum 1. August dieses Jahres und endet am 31. Januar 2011.

Künftig eine Leistungszulage

Außerdem wird es künftig eine Leistungszulage geben. Das ist vor allem Schumm wichtig, der dies als "strategische Weiterentwicklung" des VW-Entgeltsystems bezeichnet. Die Leistungszulage soll sich an einem Betrag von rund 100 Euro im Monat orientieren. Sie wird zusätzlich zum Tarifentgelt gezahlt.

Zur Einigung zählt auch, dass die Altersteilzeit für die Jahrgänge 1955 bis 1960 verlängert wird. Außerdem garantiert VW für die nächsten zwei Jahre wie bislang die Schaffung von jährlich 1250 Ausbildungsplätzen.

Marktanteile hinzugewonnen

Nach der Tarifeinigung beginnen bei VW nun die Verhandlungen über die geplante Mitarbeiterbeteiligung. "Diesem Thema werden wir uns nun mit voller Kraft widmen", sagt Betriebsratschef Osterloh. Er will eine Mitarbeiterbeteiligung an Volkswagen in der Größenordnung zwischen einem und fünf Prozent durchsetzen. Optionen seien eine Stiftung, ein gemeinnütziger Verein oder ein genossenschaftliches Modell, so Osterloh.

VW schlägt sich in der weltweiten Absatzkrise besser als die Konkurrenz und hat Marktanteile hinzugewonnen. In Deutschland hat VW massiv von der Abwrackprämie profitiert.

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