Volkswagen/Porsche:Go west

Europas größter Autokonzern Volkswagen und Porsche rücken noch enger zusammen, jedenfalls in den USA. In einer neuen Fabrik sollen Modelle beider Hersteller vom Band laufen.

"Noch vor der Sommerpause im Juli werden wir das Thema in den Aufsichtsrat bringen", sagte Konzernchef Martin Winterkorn dem Handelsblatt. Geplant sei, dass die Produktion in den USA bereits 2010 anlaufe, sagte er. Aus Unternehmenskreisen verlautete, eine Grundsatzentscheidung sei gefallen. Zum ersten Mal könnte eine Fertigung gemeinsam mit dem VW-Großaktionär Porsche betrieben werden. Um Kosten zu sparen, sollen nach Informationen der Zeitung neben VW-Fahrzeugen auch Modelle von Audi und Porsche im Werk gebaut werden.

Drei Bundesstaaten in der Auswahl

Der VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh äußerte sich zufrieden über die Pläne. "Winterkorn hat eine überzeugende US-Strategie vorgelegt", sagte er laut Handelsblatt. Angesichts des Dollar-Kurses gebe es mittelfristig keine Alternative zu einer Fertigung im Dollar-Raum. "Wir nehmen einen neuen Standort in den USA sehr ernst. Wenn wir Toyota überholen wollen und unsere erfolgreiche Wachstumstrategie fortsetzen wollen, dann müssen wir in den USA Marktanteile gewinnen."

Winterkorn sagte dem Handelsblatt: "Wir prüfen, ob wir dort möglicherweise die nächste Generation eines SUV von Audi gemeinsam mit unseren Fahrzeugen produzieren können." Das wäre die kostengünstigere Variante gegenüber einem eigenen Audi-Werk. "Deshalb bevorzuge ich sie." Neuauflagen von Audi Q7 und Porsche Cayenne könnten aber nicht vor Mitte des nächsten Jahrzehnts in den USA gebaut werden, erklärte Winterkorn.

In der Auswahl für den Standort des neuen US-Werkes sollen drei Bundesstaaten sein - Alabama, Tennessee und Michigan. Man hoffe jetzt auf weitere finanzielle Zugeständnisse im Wettkampf der Standorte, hieß es aus Unternehmenskreisen. VW produziert nach der Schließung seines letztes US-Werkes 1998 im benachbarten Mexiko. Dort, in Puebla, soll auch der nächste Jetta gebaut werden. "Bereits 2010 wird aus Mexiko ein Nachfolger des Jetta kommen, der als erstes Modell exakt auf die Kundenwünsche in den USA ausgerichtet sein wird", sagte Winterkorn.

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