Volkswagen:Gewinne von VW brechen kräftig ein

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Das VW-Zeichen glänzt - der aktuelle Quartalsbericht nicht. (Foto: REUTERS)

VW-Chef Winterkorn hatte bereits vor "harten Zeiten" gewarnt. Die gibt es jetzt schriftlich: Dem aktuellen Quartalsbericht zufolge ist der Gewinn aus dem gewöhnlichen Geschäft um 45 Prozent eingebrochen. Dass das Konzernergebnis nicht ganz so schlecht ausfällt, liegt am Porsche-Effekt.

Der teure Kampf um Kunden im krisengeschüttelten Europa setzt den Volkswagen-Konzern erheblich unter Kostendruck. Der Gewinn aus dem gewöhnlichen Geschäft der zentralen Pkw-Kernmarke ist im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent eingebrochen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht des Unternehmens hervor. Nach 1,01 Milliarden Euro zuvor blieben diesmal bis Ende März nur 590 Millionen Euro.

Wie VW schreibt, wirke sich "der sich insbesondere in Westeuropa verschärfende Wettbewerb negativ aus". Im wichtigen Kernmarkt Westeuropa gaben die Auslieferungen im Auftaktquartal 2013 um 5,8 Prozent nach. Die Vertriebskosten, in denen sich der Trend zu Rabatten widerspiegelt, schossen dagegen um 17 Prozent in die Höhe. Dabei ist Westeuropa ansonsten in der Regel der zentrale Geldbringer für Deutschlands Autobauer. Doch VW musste mitteilen: "Auf nahezu allen wesentlichen Märkten dieser Region lagen unsere Verkaufszahlen unter den Vorjahreswerten."

Porsche-Effekt

Auch der Jahresgewinn ist überraschend abgesackt: Waren es vor einem Jahr noch 3,1 Milliarden Euro stehen im aktuellen Startquartal nur 2,3 Milliarden Euro - minus 26 Prozent. Selbst die stabile VW-Premiummarke Audi bekam die Krise zu spüren: Obwohl sie mehr Autos verkaufte, schrumpften Umsatz und Gewinn. Auch höhere Ausgaben für den Ausbau der Fertigung drückten den Gewinn der VW-Tochter um 7,3 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Positiv wirkte sich aus , dass die junge Tochter Porsche neuerdings jeden Monat rund 200 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern beisteuert. Sie gehört erst seit Sommer 2012 komplett zum VW-Reich. Ohne diesen Porsche-Effekt wäre das Konzernergebnis nicht nur um 26 Prozent zurückgegangen sondern fast halbiert worden.

Außerdem brachten äußerst günstige Wechselkurse beinahe eine halbe Milliarde Euro Plus ein (543 Millionen Euro). Dieser Extraposten "Sonstiges betriebliches Ergebnis" hatte vor einem Jahr noch bei minus 10 Millionen Euro gelegen.

VW-Boss Winterkorn hatte in einem Interview Ende vergangener Woche schon durchblicken lassen, dass Europas größter Autokonzern nun auf die Kosten reduzieren müsse. "Stammpersonal ist sicher ein Thema, wo wir festhalten werden. Über die Leihkräfte werden wir nachdenken müssen", sagte der Manager dem österreichischen ORF.

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