Volkswagen: Ferdinand Piëch:Der Konzern bin ich

Ferdinand Piëch macht in diesen Tagen deutlich, wer das Sagen bei VW hat. Seine Macht hat er über Jahre aufgebaut, vor allem mit kompromisslosen Entscheidungen.

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Ferdinand Piëch macht in diesen Tagen deutlich, wer das Sagen bei VW hat. Seine Macht hat er über Jahre aufgebaut, vor allem mit kompromisslosen Entscheidungen.

Der Konzern bin ich: Ferdinand Piëch, 72, Aufsichtsratschef von VW, demonstriert in diesen Wochen seine volle Macht bei Europas größtem Autokonzern. Im Übernahme-Geflecht zwischen Porsche und Volkswagen will Piëch den Spieß umdrehen und Porsche übernehmen. Seinen Einfluss hat er sich über Jahrzehnte hinweg aufgebaut.

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Ferdinand Piëch wurde 1937 in Wien geboren. Sein Großvater war der Autopionier Ferdinand Porsche (1875-1951, Foto), der unter anderem den VW-Käfer konstruiert hat. Der Vater Anton war zudem während des Zweiten Weltkriegs Geschäftsführer des Volkswagenwerkes in Wolfsburg.

Piëch entwickelte früh ein Interesse für Autos und Technik. Sein Diplom machte er 1962 in Zürich mit einer Arbeit über Formel-1-Motoren. Als Ingenieur arbeitete er anschließend für Porsche, Daimler-Benz und Audi.

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Die Leidenschaft für Technik begleitet Piëch bis heute, wie hier bei der Präsentation des Ein-Liter-Autos im Jahr 2002.

Schon in der achtziger Jahren leitete er bei Audi den Geschäftsbereich "Technische Entwicklung" und konstruierte zum Beispiel spritsparende Motoren oder den permanenten Allrad-Antrieb. Der Lockruf aus Wolfsburg ließ nicht lange auf sich warten.

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1993 wechselte Piëch an die Spitze von VW. Auch hier zeigte er einen kompromisslosen Führungsstil. Er tauschte rigoros Manager aus und trieb die Sanierung voran - mit dem eisenharten Basken Lopez, den er von Opel holte.

Im Jahr 1993 schrieb VW noch einen Verlust von 1,8 Milliarden Mark, ein Jahr später war es bereits ein Gewinn von 150 Millionen Mark. Bis 2002 kaufte Piëch weitere Unternehmen zu, zum Beispiel die Luxusmarke Bentley oder den Lkw-Hersteller Scania.

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Als mächtiger Mann hat man auch mächtige Freunde: Ferdinand Piëch und der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder kennen sich aus den Jahren, als der SPD-Politiker noch Ministerpräsident in Niedersachsen war. In dieser Funktion wird man Aufsichtsrat bei VW, da das Land mit gut 20 Prozent beteiligt ist.

Der Politiker hatte im Jahr 1997 persönlich entschieden, dass Piëch die Niedersächsische Landesmedaille verliehen wird. Damit wurden dessen Verdienste um das Bundesland gewürdigt, in dem VW der größte Arbeitgeber ist.

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Piëch ist in zweiter Ehe mit Ursula Piëch verheiratet, einer früheren Hauslehrerin seiner Familie. Das Foto zeigt die beiden bei der Opernpremiere von "Don Giovanni" in Salzburg im Jahr 2008.

Das Paar hat drei Kinder und wohnte viele Jahre auf einem Bauernhof bei Braunschweig, zog im Jahr 2002 jedoch nach Salzburg. Ferdinand Piëch ist insgesamt Vater von zwölf Kindern.

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Ein brillanter Kopf mit menschlichen Schwächen: Immer wieder wurde der Führungsstil von Ferdinand Piëch kritisiert. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel schrieb einmal, Piëch zeige "beim Umgang mit Nockenwellen mehr Feingefühl als bei der Auswahl von Mitarbeitern".

Ein prominentes Opfer von Piëchs Machtspielen war auch Bernd Pischetsrieder, der einstige BMW-Chef.

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Der VW-Vorstandsvorsitzende musste 2006 gehen, nachdem Piëch eine anstehende Vertragsverlängerung in Frage gestellt hatte. Für dieses Verhalten musste er sich deutliche Kritik von den Aktionären gefallen lassen, setzte sich aber am Ende durch.

Als neuer VW-Chef folgte wenig später Martin Winterkorn, der sich bei Audi bewährt hatte. Piëch galt als Strippenzieher und Königsmacher hinter den Kulissen. Seine Motive hat er jedoch nie öffentlich gemacht.

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Im Prozess gegen den früheren VW-Betriebsratchef Klaus Volkert musste Piëch als Zeuge aussagen. Er bestritt sein Mitwissen in der Korruptionsaffäre um Schmiergeldzahlungen und Lustreisen von Betriebsräten auf Unternehmenskosten. Er habe "keinerlei Anlass" gehabt, sich mit dem Konto zu beschäftigen, über dass die Lustreisen abgerechnet wurden.

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Auch im Machtkampf zwischen Porsche und VW ist das Verhalten von Piëch, hier mit seinem Cousin Wolfgang Porsche, umstritten. Piëch hatte vor wenigen Tagen die Kreditwürdigkeit von Porsche angezweifelt und die Zukunft von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking in Frage gestellt. Er hatte zudem den Wert von Porsche nach all den Kapriolen nach unten korrigiert.

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Es könnte also nicht mehr lange dauern, bis der Abschied von Wendelin Wiedeking bei Porsche bekanntgegeben wird. Ferdinand Piëch hätte sich dann wieder einmal durchgesetzt.

Foto: dpa Texte: lauc/mel/jja

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