Süddeutsche Zeitung

Vodafone:Will Kabelnetz für O2 öffnen

Vodafone will dem Rivalen Telefónica (O2) Zugang zum Kabel-TV-Netz in Deutschland gewähren. Dieses Entgegenkommen hat der britische Konzern am Dienstag der EU-Kommission angeboten. Die Behörde prüft derzeit, ob Vodafone den Konkurrenten Unitymedia sowie weitere Kabelnetze in Osteuropa für gut 18 Milliarden Euro übernehmen darf. Die Wettbewerbshüter hatten Bedenken dagegen; der fusionierte Konzern wäre einer der größten Anbieter von Kabelfernsehen und Festnetz-Internet in Deutschland.

Nun hat Vodafone einen Großhandelsvertrag mit Telefónica abgeschlossen. Wenn Brüssel die Übernahme von Unitymedia genehmigen würde, könnte O2 über das Netz von Vodafone bis zu 23,7 Millionen Haushalten in Deutschland Kabeltarife anbieten. Bislang mietet Telefónica für seine Festnetztarife Anschlüsse der Deutschen Telekom an. Kabelanbieter wie Vodafone und Unitymedia müssen ihr Netz bislang keinen Konkurrenten öffnen.

Die Telekom kritisiert die Ankündigung: "Der Vorschlag von Vodafone ist offenbar der Versuch, eine Fusion zu retten, die bei der EU-Kommission auf große Bedenken stößt", sagt ein Konzernsprecher. Durch den Vertrag zwischen Vodafone und Telefónica werde kein einziger zusätzlicher Breitbandanschluss gebaut.

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SZ vom 08.05.2019 / ikt
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