Die arme Familie Andresen: Die Mutter wird bei der Geburt im Krankenhaus vertauscht. Statt der leiblichen Mutter Sandra kommt eine fremde Frau mit nach Hause. Die Familie merkt erst später, dass nichts mehr zusammenpasst. Einfühlsam berichtet das Fernsehen über den Fall - der natürlich kompletter Quatsch ist.
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Die Szene stammt aus dem Videoformat der sehr erfolgreichen Satire-Website Der Postillon. Bisher gab es nur ein paar Pilotfilme, die im Mai mit dem Webvideopreis in der Kategorie "LOL" ausgezeichnet wurden.
Von Donnerstag an zeigt Yahoo nun wöchentlich gefälschte Nachrichten unter dem Namen "Postillon24". Autor Stefan Sichermann und Moderator Thieß Neubert, der die nötigen Kontakte ins Fernsehgeschäft hat, beliefern den US-Konzern. Finanzielle Details nannte Yahoo nicht.
Zur Bundestagswahl haben Yahoo und Postillon bereits getestet, ob eine Zusammenarbeit funktioniert. Die Witzemacher lieferten Videos ("Wegen Unverständlichkeit: Brüderle bekommt Simultan-Dolmetscher"), Yahoo konnte lukrative Videowerbung schalten und darauf hoffen, dass sich die Inhalte viral über Facebook verbreiten.
Artikel des Postillons gehören zu den meistgeteilten im deutschsprachigen Internet. Die Reichweite von de.yahoo.com dagegen ist in den vergangenen Monaten deutlich zurückgegangen, von fast 200 Millionen Visits in der IVW-Zählung im Januar 2012 auf 140 Millionen im Oktober 2013.
Yahoo - das an diesem Mittwoch zudem seine neu gestaltete Startseite online geschaltet hat - sieht nach eigenen Angaben in "hochwertigen und innovativen Videoinhalten" eine Chance, junge Nutzer zu gewinnen. Die Videos werden zudem auf der Postillon-Website und später auch auf Youtube zu sehen sein.
Für den Postillon ist dies ein Schritt zur weiteren Professionalisierung. Autor Stefan Sichermann schreibt die Texte größtenteils in seiner Fürther Wohnung und kümmert sich zudem als Ein-Mann-Betrieb um die Technik und die Vermarktung. Postillon-Witze werden seit längerem im Radio auf Bayern3 gesendet, seit Anfang November laufen sie auch auf dem niedersächsischen Privatsender FFN.
Yahoos Konkurrent Google sponsert bereits seit längerem Medieninhalte. Der Suchmaschinenkonzern setzt etwa auf das Interviewformat Jung & Naiv, das auf seiner Plattform Youtube läuft.