Verurteilter Jeffrey Skilling:Ex-Enron-Chef hofft auf frühere Haftentlassung

Former Enron President and CEO Jeffrey Skilling gestures as he testifies during the House Subcommittee on Oversight and Investigations hearings on Capitol Hill in Washington

Bilanzbetrug und Insiderhandel waren nur einige Punkte, in denen Ex-Enron-Chef Skilling 2006 schuldig gesprochen wurde. Nun könnte er früher aus dem Gefängnis kommen.

(Foto: REUTERS)

Eigentlich muss der Ex-Chef der US-Energiefirma Enron noch mindestens 16 Jahre absitzen - und kann nun doch darauf hoffen, früher aus dem Gefängnis zu kommen. Sein Unternehmen hatte 2001 Milliardenschulden aufgetürmt, Tausende Mitarbeiter entlassen und Kleinanleger um ihr Erspartes geprellt.

Er gilt als einer der spektakulärsten Wirtschaftsskandale der USA. Auf bis zu 67 Milliarden US-Dollar hatten sich 2001 die Schulden des Energieunternehms Enron aufgetürmt, die Enron-Aktie stürzte ab. Mehrere Tausend Arbeitsplätze gingen daraufhin verloren, Kleinanleger wurden um ihr Erspartes gebracht.

Für den Niedergang des ehemals siebtgrößten US-Unternehmens wurde auch Jeffrey Skilling verantwortlich gemacht, der Ex-Chef von Enron. Skilling beteuerte seine Unschuld, ein Geschworenen-Gericht sprach den 59-Jährigen jedoch 2006 unter anderem wegen Bilanzbetrugs und Insiderhandels schuldig. Skilling wurde zu einer 24-jährigen Haftstrafe verurteilt und musste 45 Millionen Dollar an Geschädigte zahlen. Käme er wegen guter Führung bereits 2028 in Freiheit, wäre er 74 Jahre alt.

Nun jedoch könnte es für Skilling doch noch Hoffnung geben, das er das Gefängnis früher verlassen kann. Seine Anwälte wollen sich beim amerikanischen Justizministerium offenbar für eine frühere Haftentlassung einsetzen. Die Behörde veröffentlichte einen Bericht, in dem sie vorsichtig formuliert, man überlege, eine Einigung einzugehen. Außerdem habe sie ehemalige Anleger und Mitarbeiter des Unternehmens aufgefordert, sich bis Mitte April dazu zu äußern.

Ob und um wie viele Jahre die Strafe reduziert werden könnte, ist noch unklar. Sollten sich Skillings Anwälte und das Justizministerium auf eine Strafmilderung einigen, muss sich der zuständige Richter nicht daran halten. Allerdings, so betont die Financial Times, würden Abkommen dieser Art zumindest beachtet. Skilling versichert noch immer, unschuldig zu sein und strebt Medienberichten zufolge an, das Verfahren neu aufrollen zu wollen.

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