Er gilt als einer der spektakulärsten Wirtschaftsskandale der USA. Auf bis zu 67 Milliarden US-Dollar hatten sich 2001 die Schulden des Energieunternehms Enron aufgetürmt, die Enron-Aktie stürzte ab. Mehrere Tausend Arbeitsplätze gingen daraufhin verloren, Kleinanleger wurden um ihr Erspartes gebracht.
Für den Niedergang des ehemals siebtgrößten US-Unternehmens wurde auch Jeffrey Skilling verantwortlich gemacht, der Ex-Chef von Enron. Skilling beteuerte seine Unschuld, ein Geschworenen-Gericht sprach den 59-Jährigen jedoch 2006 unter anderem wegen Bilanzbetrugs und Insiderhandels schuldig. Skilling wurde zu einer 24-jährigen Haftstrafe verurteilt und musste 45 Millionen Dollar an Geschädigte zahlen. Käme er wegen guter Führung bereits 2028 in Freiheit, wäre er 74 Jahre alt.
Nun jedoch könnte es für Skilling doch noch Hoffnung geben, das er das Gefängnis früher verlassen kann. Seine Anwälte wollen sich beim amerikanischen Justizministerium offenbar für eine frühere Haftentlassung einsetzen. Die Behörde veröffentlichte einen Bericht, in dem sie vorsichtig formuliert, man überlege, eine Einigung einzugehen. Außerdem habe sie ehemalige Anleger und Mitarbeiter des Unternehmens aufgefordert, sich bis Mitte April dazu zu äußern.
Ob und um wie viele Jahre die Strafe reduziert werden könnte, ist noch unklar. Sollten sich Skillings Anwälte und das Justizministerium auf eine Strafmilderung einigen, muss sich der zuständige Richter nicht daran halten. Allerdings, so betont die Financial Times, würden Abkommen dieser Art zumindest beachtet. Skilling versichert noch immer, unschuldig zu sein und strebt Medienberichten zufolge an, das Verfahren neu aufrollen zu wollen.