Verunsicherung abgeklungen:Deutsche wieder Reiseweltmeister

Bedingt durch die Dollar-Schwäche haben deutsche Urlauber 2003 trotz sinkender Ausgaben auf 52,5 Milliarden Euro die US-Amerikaner vom Spitzenplatz verdrängt. Beliebtestes Reiseziel war Spanien.

Die Deutschen haben sich den Spitzenplatz des Reiseweltmeisters zurückerobert: Beliebtestes Urlaubsland der Bundesbürger war Spanien, vor Italien und Österreich.

Zu den künftigen Favoriten zählten auch Tschechien, Polen, Bulgarien und Ungarn, wo die Kaufkraft des Euro besonders hoch sei, berichtete die Dresdner Bank in Stuttgart in ihrer jährlichen Analyse des Reisemarktes.

Sinkende Preise

Die Verbraucher könnten sich in diesem Jahr bei Pauschal- und Fernreisen auf sinkende Preise freuen: Der erwartete Preisrutsch um 10 Prozent erhöhe aber den Druck auf die großen Touristikkonzerne wie TUI und Thomas Cook, sagte Dresdner-Volkswirt Hans-Peter Muntzke auf der Touristikmesse CMT.

Die Unternehmen litten zudem unter dem andauernden Boom der Billigflieger und der Schnäppchenlust ihrer Kunden. 2003 wurde fast jede dritte Reise auf den letzten Drücker (Last-Minute) und mit Preisnachlass gebucht. In den Vorjahren lag der Anteil erst bei 10 Prozent.

Mehr Konsumausgaben

Insgesamt können die Reiseveranstalter 2004 nach einem Minus von 5,5 Prozent im Vorjahr bei Auslandsreisen mit einem Zuwachs von fünf Prozent auf 55 Milliarden Euro rechnen. Da die Konsumausgaben voraussichtlich um 1,5 Prozent zulegten, würden die Menschen wieder fleißig ihre Koffer packen, erwarten die Tourismusexperten der Dresdner.

Die Verunsicherung durch Irak-Krieg, Terrorgefahren und die Lungenkrankheit Sars sei abgeklungen. Im nächsten Jahr könnte das Auslandsreisebudget mit 58 Milliarden Euro sogar wieder auf den Stand vor den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA anziehen.

Wachtum im Inland

Auch im Inland sagt das Kreditinstitut ein Wachstum voraus: Nachdem 2003 viele Konzerne bei Geschäftsreisen radikal den Rotstift angesetzt und ausländische Gäste sich rar gemacht hätten, dürften die Einnahmen in Deutschland um drei Prozent auf 20 Milliarden Euro zulegen.

Für die jährliche Reiseverkehrsbilanz wertet die Dresdner in Zusammenarbeit mit der Bundesbank jährlich fast 20 000 Reisen statistisch aus.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: