Versicherungen:"Friederike" kostet eine Milliarde

Die Schäden sind größer als erwartet. Nur ein anderes Sturmtief war kostspieliger.

Von Anne-Christin Gröger, Köln

Der Wintersturm "Friederike" wird für die Versicherer teurer, als von ihnen zunächst angenommen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet inzwischen mit versicherten Schäden von einer Milliarde Euro. Davon entfallen 900 Millionen Euro auf Sachschäden an Gebäuden, der Rest auf Kraftfahrzeuge. Vergangene Woche war der Verband noch von einer Schadenssumme von 500 Millionen Euro ausgegangen. Inzwischen liegen genauere Zahlen aus den Versicherungsunternehmen vor. "Bei Wetterereignissen, die absehbar eine Schadenssumme von mindestens 500 Millionen Euro erreichen, veranlasst der GDV regelmäßig eine Sonderabfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen, die binnen weniger Tage eine konkrete Hochrechnung ermöglicht", sagt eine Sprecherin. Der Rückversicherungsmakler Aon Benfield erwartet ebenfalls Belastungen für die Versicherer in Höhe von einer Milliarde Euro. Damit rangiert "Friederike" auf Platz zwei der kostspieligsten Winterstürme seit zwanzig Jahren. Teurer war nur der Sturm "Kyrill" 2007. Er kostete die Versicherer zwei Milliarden Euro. Laut Deutschem Wetterdienst wurde die aktuelle Sturmsaison mit "Sebastian" im September ungewöhnlich früh eröffnet. Es folgten "Xavier" und "Herwart" im Oktober. Anfang Januar sorgte "Burglind" für hohe Schäden. "Friederike" war am 18. Januar über Deutschland hinweggefegt. Betroffen waren vor allem Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

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