Versicherungen:Bei Sport Belohnung

Generali weitet sein Vitality-Programm auf Krankenversicherungen aus, begrenzt es aber.

Von Jonas Tauber, Berlin

Der Versicherer Generali Deutschland weitet sein Vitality-Programm auf die private Krankenversicherung aus. Das kündigte Vorstandschef Giovanni Liverani bei einer Veranstaltung in Berlin an. Mit Vitality will der Versicherer gesundheitsbewusstes Verhalten bei Kunden fördern. "Das Konzept ist sehr wirkungsvoll, es ist sicher, und wir glauben, dass es gut in die Krankenversicherung passt", sagte Liverani. Geplanter Start ist Anfang 2019.

Die Gesellschaft will den Versicherten dann zusätzliche Angebote an die Hand geben, die sie bei einem gesunden Leben unterstützen. Ob sich ein Kunde gesundheitsbewusst verhält oder nicht, wird aber keinen Einfluss auf die Prämie haben, betonte Liverani. Rabatte seien definitiv nicht geplant. Bei den bisherigen Vitality-Angeboten der Generali etwa in der Risikolebensversicherung ist das anders: Wer sich viel bewegt oder gesunde Lebensmittel kauft, der bekommt Rabatte. Hinter dem Programm steht der südafrikanische Anbieter Discovery, der die Vermarktung weltweit mit verschiedenen Partnern vorantreibt - in Deutschland mit der Generali-Tochter.

Dass Generali in der Krankenversicherung eine reduzierte Form des Angebots bringt, erspart dem Versicherer viel Ärger. Denn die Skepsis gegenüber der Idee, die Konditionen für die Krankenversicherung vom individuellen Verhalten abhängig zu machen, ist groß. Es geht um Überwachungsängste und die Sorge, dass kranke Menschen ausgegrenzt werden. Kritiker argumentieren außerdem, dass eine ausreichend breite Datenbasis fehlt, um Prämiennachlasse mit einem bestimmten Verhalten zu begründen.

Liverani sieht Vitality als gutes Beispiel für die Strategie, mithilfe neuer Technologien vom reinen Risikoträger zum Präventionsanbieter zu werden. Damit will Generali die Kunden bereits vor einem Schaden unterstützen.

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