Süddeutsche Zeitung

Versicherung:Allianz unbeeindruckt

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Der Münchner Versicherer meldet Rekordergebnisse für das Jahr 2018 und erwartet eine weitere Steigerung für 2019.

Von Herbert Fromme, München

Niedrigzinsen? Kapitalmarktturbulenzen? Konjunkturabkühlung? Das kann die Allianz offenbar nicht beeindrucken. Globale Konzerne in anderen Branchen melden Gewinnrückgänge. Dagegen erzielten die Münchener einen Gewinnschub für 2018 und erwarten eine weitere Steigerung für 2019.

Der Allianz kommt zugute, dass sie in sehr verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv ist. 2017 wurden die Schadenversicherer des Konzerns, die Autos, Gebäude und Haftpflichtrisiken abdecken, von schweren Naturkatastrophen getroffen. Ihr Gewinn brach ein. Das war 2018 anders, sie waren der Hauptträger des Gewinnwachstums.

In der Lebens- und Krankenversicherung dagegen musste das Unternehmen 2018 einen spürbaren Gewinnrückgang hinnehmen. Dazu trugen die hohen Ausschläge am Kapitalmarkt im vierten Quartal ebenso bei wie Abschreibungen. So kam ein operativer Gewinn von 11,5 Milliarden Euro zustande - 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Steuern verdiente der Konzern 7,7 Milliarden Euro, plus 6,9 Prozent. Problematisch würde es, wenn die Allianz gleichzeitig mit schwierigen Kapitalmärkten und teuren Katastrophen fertig werden müsste.

Konzernchef Oliver Bäte zeigte sich sehr zufrieden. "Wir haben den höchsten Jahresüberschuss der letzten zehn Jahre erzielt, trotz eines sehr volatilen Marktumfelds besonders im vierten Quartal."

Das Unternehmen erhöht die Dividende um 12,5 Prozent auf neun Euro pro Aktie, ein Rückkaufprogramm für die eigenen Papiere ist bis zu 1,5 Milliarden Euro schwer. Das stützt den Aktienkurs.

Für 2019 ist Finanzvorstand Giulio Terzariol sehr optimistisch. Die Gewinnprognose liegt um eine halbe Milliarde Euro über der für 2018. In den vergangenen Jahren hat die Allianz ihre Prognosen immer übertroffen.

Der Laden läuft also. Da ist es nicht einfach, dem Unternehmen große Umbauprogramme zu verordnen, wie Bäte das gerade tut. Die Allianz gibt 1,5 Milliarden Euro jährlich für Digitalisierungsschritte aus. Bäte hat harte Vorgaben für die Kostensenkung gemacht. Aber das müsse nicht bedeuten, dass Arbeitsplätze wegfallen, betonte er.

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SZ vom 16.02.2019
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