Verlage - Leipzig:Ältester Musikverlag der Welt legt Chronik in Leipzig vor

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Leipzig (dpa/sn) - Von einer ersten Drucktechnik für Musiknoten bis hin zu vertonten Goethe-Gedichten: Zum 300-jährigen Bestehen hat der Musikverlag Breitkopf & Härtel eine Jubiläumschronik veröffentlicht. Er sei der älteste Musikverlag der Welt, betonte Verlagsleiter Nick Pfefferkorn am Freitag bei der Vorstellung der Chronik in Leipzig. In der Messestadt wurde Breitkopf & Härtel im Jahr 1719 gegründet. Heute ist der Hauptsitz des Musikverlags in Wiesbaden, in Leipzig gibt es eine Außenstelle.

Musikgeschichte schrieb Breitkopf & Härtel nicht nur durch die Erfindung einer Noten-Drucktechnik. Das Repertoire umfasst Werke von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven bis hin zu Hanns Eisler. Zu den frühen Veröffentlichungen zählen Vertonungen von Gedichten Goethes zu dessen Lebzeiten - ohne Namensnennung des damals noch unbekannten Dichters.

Die langjährige Geschäftsführerin Lieselotte Sievers betonte bei der Vorstellung der Chronik, sie sei stolz, auch innovative und anstrengende Komponisten wie Helmut Lachenmann verlegt zu haben. "Wichtig ist der persönliche Kontakt zu den Komponisten", so die Ururenkelin des Namensgebers Gottfried Christoph Härtel.

Mit Aufsätzen, Anekdoten und historischen Dokumenten zeichnet die Chronik auf 500 Seiten ein lebendiges Bild der Verlagsgeschichte. Auch die Rolle des Verlags zur NS-Zeit wird beleuchtet: Breitkopf & Härtel veröffentlichten zum Beispiel Jahrbücher der Wehrmacht und eine antisemitische Schrift von Richard Wagner. "Nach jetzigem Wissensstand steht alles in der Chronik", sagte der Herausgeber des Bandes, Verlagslektor Thomas Frenzel. Wegen der Bombardierung des Verlagshauses 1943 gebe es allerdings eine Überlieferungslücke.

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