Berlin (dpa/bb) - Allein die Anschaffung von Bänken, Tischen und Stühlen für den Verkehrsversuch autofreie Friedrichstraße hat fast 156.200 Euro gekostet. Insgesamt lagen die Kosten für sogenannte Stadtmöbel plus Vitrinen am Straßenrand bei rund 338.735 Euro. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Umwelt und Mobilität hervor auf eine Anfrage des FDP-Abgeordneten Felix Reifschneider an den Senat hervor, die der dpa vorliegt. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ (Mittwoch) darüber berichtet.
Für die Reinigung insbesondere der Sitzmöglichkeiten sowie Müllentsorgung und Entfernung von Vandalismusschäden fielen weitere gut 37.200 Euro an. Für den Abbau der Sitzgelegenheiten wurden rund 36.000 Euro veranschlagt, wie der Antwort der Mobilitätsverwaltung zu entnehmen ist.
Der etwa 500 Meter lange Abschnitt der Friedrichstraße zwischen Französischer und Leipziger Straße in Berlin-Mitte ist seit Mittwoch wieder für den Autoverkehr freigegeben. Er war zunächst im August 2020 im Rahmen eines Modellprojektes für Autos gesperrt worden. Das Verwaltungsgericht Berlin hatte entschieden, dass die Sperrung wieder aufgehoben werden muss.
Die Sitzgelegenheiten sollen den Angaben zufolge wieder in die Friedrichstraße kommen, wenn die von der Senatsverwaltung geplante dauerhafte Fußgängerzone Wirklichkeit geworden ist. Die 14 Showcases genannten Glasvitrinen im Rahmen des Projektes „Flaniermeile Friedrichstraße“ haben Kosten in Höhe von rund 88.980 Euro verursacht, Transport und Aufbau, Beleuchtung, Reparaturen und Abbau inklusive. Zwölf Showcases müssen wegen Vandalismusschäden überarbeitet und danach für eine weitere Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Für die zwei weiteren Vitrinen hat das Bezirksamt Mitte schon Interesse angemeldet.
„Das ist ein teurer Flop für Berlin“, kommentierte der FDP-Abgeordnete Felix Reifschneider die Daten. „Die Grünen wollten auf der Friedrichstraße ein Exempel statuieren, haben schlecht geplant und den Schaden müssen nun alle Berlinerinnen und Berliner bezahlen.“ Die grüne Verkehrspolitik sei teuer und bringe am Ende nichts.
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