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Verkehr - Wiesbaden:Weniger Schäden am Asphalt: Frost-Tau-Wechsel am schlimmsten

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Frankfurt (dpa/lhe) - Auf den hessischen Autobahnen und Bundesstraßen hat es 2019 weniger Straßenschäden als im Vorjahr gegeben. Rund 10 700 Fahrbahnreparaturen, die auch Schlaglöcher einschließen, zählte die Landesbehörde Hessen Mobil im vergangenen Jahr. Im Jahr 2018 waren es noch 11 500. Solche Schwankungen seien witterungsbedingt, so Hessen Mobil-Sprecherin Frauke Werner. Der Asphalt werde insbesondere bei "Frost-Tau-Wechsel" mehr beansprucht. Wenn bei Nässe Wasser in den Asphalt dringt und dann bei Minusgraden gefriert, dehnt es sich aus - ein Schlagloch entstehe, so die Sprecherin. Insbesondere "Mikrofaserrisse" in Straßen, die lange nicht saniert wurden, seien ein Problem.

"Insgesamt sind die Schlagloch-Meldungen zurückgegangen", sagte auch eine Sprecherin der Stadt Frankfurt. Im gesamten Stadtgebiet seien im Jahr 2019 etwa 211 Schlaglöcher gemeldet worden, 42 weniger als im Vorjahr. Der Sprecherin zufolge liegen die Kosten pro Schlagloch zwischen 120 und 170 Euro. Der Rückgang lasse sich "nicht definitiv" auf milde Wintermonate zurückführen. Die Stadt erfasse regelmäßig den Zustand der Straßen und kategorisiere mithilfe eines Ampelsystems, wie sanierungsbedürftig die Strecken sind. Nach Angaben der Sprecherin werde frühzeitiger saniert, wodurch weniger Schäden überhaupt erst entstehen.

In anderen hessischen Kommunen spiegelt sich diese Entwicklung nur teilweise. In Wiesbaden werden nach Angaben eines Sprechers des Tiefbauamts Schlaglöcher zu "Asphaltflickstellen" gezählt. Im November und Dezember 2019 habe es auf den rund 800 Straßenkilometern im Stadtgebiet etwa 3400 solcher Schäden gegeben, nach Einschätzungen eines Sprechers sind etwa 2200 bis 2600 davon Schlaglöcher. Im Vorjahreszeitraum hätten die Zahlen in der "etwa gleichen Größenordnung" gelegen. Man müsse nun abwarten, ob es im Frühjahr noch einmal kälter werde.

Den Stadtwerken in Offenbach liegen nach Angaben einer Sprecherin keine Angaben zur Anzahl der Straßenschäden vor. Man habe im Jahr 2019 rund 54 000 Quadratmeter Straße (eine Größe von knapp acht Fußballfeldern) erneuert. Der Umfang habe "mit den Jahren" zugenommen, so die Sprecherin. Die Menge an Reparaturen sei abhängig von den zur Verfügung stehenden Geldern, aber auch vom Wetter: "Dauerhaft minus zehn Grad schädigen eine Fahrbahn nicht so sehr wie wochenlanger leichter Nachtfrost mit Tauwetter und Salzstreuung am Morgen".

In Fulda wird ebenfalls vor wechselhaftem Wetter gewarnt. Für den laufenden Winter gebe es noch keine Daten, so ein Sprecher der Stadt. Im Zeitraum von November 2018 bis Mai 2019 seien rund 21,6 Tonnen Reparaturasphalt verarbeitet worden, 3,6 Tonnen mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Kosten seien von 18 000 Euro auf rund 22 0000 Euro angestiegen, dem Sprecher zufolge eine gewöhnliche Schwankung.

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