Verkehr - Weimar:Private Begleitung von Schwertransporten könnte mehr kosten

Erfurt (dpa/th) - Wenn in Thüringen immer mehr Schwertransporte von privaten Transportunternehmen statt von der Polizei begleitet werden, könnte das zu steigenden Kosten führen. Er rechne mit entsprechend deutlich höheren Kosten, sagte der Spediteur Thomas Fischer aus Neustadt/Orla, mit dessen Unternehmen die ersten Testfahrten auf der ersten freigegebenen Strecke in Thüringen unternommen wurden. Sinnvoll sei der Schritt trotzdem, so Fischer: "Die Polizei hat eigentlich wichtigere Aufgaben als die Begleitung von Transporten." Dem Landesverwaltungsamt zufolge wurden im vergangenen Jahr in Thüringen rund 58 000 Großraum- und Schwerlasttransporte bewilligt.

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Erfurt (dpa/th) - Wenn in Thüringen immer mehr Schwertransporte von privaten Transportunternehmen statt von der Polizei begleitet werden, könnte das zu steigenden Kosten führen. Er rechne mit entsprechend deutlich höheren Kosten, sagte der Spediteur Thomas Fischer aus Neustadt/Orla, mit dessen Unternehmen die ersten Testfahrten auf der ersten freigegebenen Strecke in Thüringen unternommen wurden. Sinnvoll sei der Schritt trotzdem, so Fischer: "Die Polizei hat eigentlich wichtigere Aufgaben als die Begleitung von Transporten." Dem Landesverwaltungsamt zufolge wurden im vergangenen Jahr in Thüringen rund 58 000 Großraum- und Schwerlasttransporte bewilligt.

Bei rund 200 Transporten übernahmen Speditionen als "Verwaltungshelfer" die Begleitung. Die Landespolizeiinspektion Saalfeld spare so etwa 40 Begleiteinsätze pro Jahr ein, hieß es. Die Polizei hat nach eigenen Angaben 2018 rund 1800 Schwerlasttransporte begleitet.

Der Landespolizeidirektion zufolge belaufen sich die durchschnittlichen Kosten so auf rund 300 Euro pro Einsatz. Solche Einsätze dauern für die Polizei im Schnitt zwei Stunden, in der Regel sind zwei Beamte nötig.

Für die private Begleitung auf Strecken abseits der Autobahnen, wie sie aktuell in Thüringen eingeführt wird, müssen anstelle eines Polizeiautos und einem Begleitfahrzeug in der Regel jedoch vier Begleitfahrzeuge eingesetzt werden. Die Polizei sieht den Einsatz privater Unternehmen grundsätzlich als Entlastung, wie ein Sprecher sagte.

Aktuell dürfen privat begleitete Transporte abseits der Autobahn 9 auf einer Strecke zwischen Krölpa und der Anschlussstelle Triptis unterwegs sein. Nach und nach sollen immer mehr solcher Strecken ausgewiesen werden, sagte Adalbert Alexy, Sprecher des Landesverwaltungsamtes. So sei auf einer Strecke vom Gewerbegebiet Arnstadt zum A 71 ein Testlauf geplant, danach folgten weitere.

Um die Polizei auch auf den Autobahnen zu entlasten, wurde die "Einsatzgrenze" angehoben - Transporte müssen somit erst ab einer Breite von 6,50 Metern von der Polizei begleitet werden. Bisher galten 5,50 Meter als Grenzwert.

Geeignete Fahrer für die Begleitfahrzeuge zu finden, sei indes äußerst schwierig, sagte Fischer. Bewerber müssten neben einem hohen Verantwortungsbewusstsein, technischem Wissen und Belastbarkeit auch in Kauf nehmen, die gesamte Woche unterwegs zu sein. Bewerben könne sich aber im Prinzip jeder, der älter als 21 Jahre alt ist, keine Punkte in Flensburg hat und seit mehr als drei Jahren im Besitz eines Führerscheins der Klasse B ist. Um ein Begleitfahrzeug fahren zu dürfen, ist eine zusätzlich Schulung notwendig.

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