Verkehr:Sonniges Pfingstwetter lockt Gäste an Nord- und Ostsee

Corona
Campingwagen und Wohnmobile stehen auf dem Campingplatz Biehl an der Nordsee. Foto: Carsten Rehder/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg/Kampen/Travemünde (dpa/lno) - Das Pfingstwochenende ist im Norden überwiegend ruhig und entspannt verlaufen. Am Sonntag kamen bei windigerem Wetter als noch am Samstag weniger Menschen an die Ostseeküste. Am Montag waren die Strände etwa in der Lübecker Bucht wieder sehr gut besucht. In der Regel verlief das Wochenende im Hinblick auf die Corona-Auflagen ohne besondere Ereignisse, wie es bei den Polizeileitstellen hieß. Unter anderem auf Sylt kam es am Samstag aber zu dem ein oder anderen coronabedingten Einsatz. Und nach Scharbeutz und Haffkrug wurden am Montagnachmittag keine weiteren Gäste mehr reingelassen.

"Es waren einfach zu viele Menschen", sagte die Bürgermeisterin von Kampen, Stefanie Böhm, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. So habe es größere Menschengruppen gegeben, die am Kampener Strand gewesen seien. Nach Angaben der Polizei warteten an einem Strandübergang in der Gemeinde vor einer öffentlichen Toilette viele Menschen - ihre Zahl lag im dreistelligen Bereich. Die Beamten hätten dem Ordnungsamt empfohlen, zur Entzerrung mobile Toiletten aufzustellen. Auch sonst habe es Corona-Einsätze auf der Insel gegeben. Zahlen nannte die Polizei, die mit verstärkter Präsenz auf der Insel unterwegs war, aber nicht.

Am Westerländer Strand und den anderen Stränden der Gemeinde Sylt habe es keine größeren Partys gegeben, sagte Bürgermeister Nikolas Häckel der dpa. In der Regel seien die Menschen sehr achtsam miteinander umgegangen und hätten sich an die Auflagen und Abstandsregeln gehalten. Nur in Einzelfällen hätten sich Menschen nicht an die Regeln gehalten, das gebe es leider überall, sagte Häckel. Auch das Verbot für Tagesgäste, die Insel an Pfingsten zu betreten, sei im Großen und Ganzen eingehalten worden.

Während an der Ostseeküste für Tagesgäste über Pfingsten keine speziellen Einschränkungen galten, herrschten an der Nordseeküste strengere Vorschriften. Für die nordfriesischen Inseln und die meisten Halligen der Nordsee sowie für St. Peter-Ording galt über Pfingsten bis 1. Juni 20.00 Uhr ein Betretungsverbot für Tagesgäste. In St. Peter Ording wurden deswegen am Samstag und Sonntag zwei Kontrollstellen eingerichtet. "Wir haben am Sonntag rund 800 Autos kontrolliert, davon mussten wir rund 200 zurückschicken", sagte der Amtsdirektor des Amtes Eiderstedt, Herbert Lorenzen, der Deutschen-Presse-Agentur. Am Samstag waren an beiden Stellen fast 1500 Autofahrer bei der Anreise nach St. Peter Ording überprüft worden. 126 von ihnen hätten zum Umkehren aufgefordert werden müssen.

Nach Angaben der zuständigen Polizeileitstelle in Lübeck waren die Ostseebäder zwar voll, aber aus polizeilicher Sicht hätten keine Maßnahmen getroffen werden müssen. In Travemünde in der Lübecker Bucht war am Montagmittag kein Strandkorb mehr zu bekommen. Überall waren Schilder zu sehen mit der Aufschrift: "Ausverkauft", "Belegt". Auch im benachbarten Niendorf liefen Sonnenhungrige auf der Suche nach Schutz vor dem recht heftigen Wind vergeblich von Strandkorbverleiher zu Strandkorbverleiher. Ins Wasser wagten sich nur wenige Wagemutige, dafür aber waren viele Surfer und Segler unterwegs.

In Scharbeutz und Haffkrug war am Montagnachmittag nach Angaben von Scharbeutzs Bürgermeisterin Bettina Schäfer die Kapazitätsgrenze erreicht. "Bitte reisen Sie nicht mehr an. Wir werden die Orte sperren und nur noch den Verkehr ableiten", schrieb sie in einem Facebook-Post. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Mit dem Verkehrsaufkommen auf den Straßen an und in Richtung der Nordseeküste gab es keine größeren Probleme. Auch zu längeren Staus und Verkehrsbehinderungen durch Touristen kam es laut Polizei rund um Hamburg am Pfingstwochenende überwiegend nicht.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: