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Verkehr - Mülheim an der Ruhr:Nach Tanklasterbrand: A40 und Bahnstrecke tagelang gesperrt

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Mülheim (dpa/lnw) - Pendler zwischen Duisburg und Essen müssen in den ersten beiden Dezemberwochen mit längeren Fahrzeiten rechnen: Wegen Bauarbeiten an den Eisenbahnbrücken nach dem Tanklasterbrand wird die A40 zwischen Kreuz Kaiserberg und Mülheim-Styrum in beiden Richtungen voll gesperrt. Das betreffe den Zeitraum 4. Dezember, 20.00 Uhr, bis 14. Dezember, 5.00 Uhr. Außerdem wird die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen gesperrt, allerdings schon zwei Tage früher, und zwar am 2. Dezember, 23.00 Uhr. Diese Sperrung endet am 7. Dezember um 4.00 Uhr, wie die Deutsche Bahn und der Landesbetrieb Straßenbau NRW (Straßen.NRW) am Dienstag mitteilten.

Autofahrer sollen den Bereich weiträumig umfahren. "Uns kommt zugute, dass wir derzeit coronabedingt 20 bis 30 Prozent weniger Verkehr auf den Autobahnen haben", sagte der Leiter der Mobilitätszentrale von Straßen.NRW, Jan Lohoff, in einer Online-Pressekonferenz. Dadurch werde man etwas glimpflicher durch solch eine gravierende Sperrung kommen. Für Bahnfahrer stehen Busse und Schnellbusse bereit. Die Sperrung der Bahn-Hauptstrecke hat darüber hinaus Auswirkungen auf den gesamten Zugverkehr im Ruhrgebiet: Züge werden umgeleitet, Halte entfallen.

Der brennende Tanklaster hatte Mitte September drei Eisenbahnbrücken beschädigt. Eine davon wurde bereits abgerissen. Die anderen beiden folgen Anfang Dezember. Anstelle der schon abgerissenen Brücke wird eine Behelfsbrücke eingesetzt, die erst in sechs bis sieben Jahren ersetzt werden soll. Sie soll am 28. Dezember einsatzbereit sein. "Dann ist die Eisenbahnstrecke zwischen Essen und Duisburg wieder in beide Richtungen befahrbar", hieß es. Die Deutsche Bahn plant, auch die anderen beiden Brücken durch Hilfsbrücken zu ersetzen. Planungen liefen bereits. Sie sollen im Sommer 2021 einsatzbereit sein. Die nach dem Tanklasterbrand bislang entstandenen Kosten bezifferte die Bahn auf einen "zweistelligen Millionenbetrag".

Die knapp fünftägige Streckensperrung hatte die Bahn ohnehin für weitere Ausbauarbeiten für das neue elektronische Stellwerk (ESTW) in Duisburg geplant. Sie werden jetzt parallel zu den Brückenarbeiten vorgenommen. Das ESTW soll im Mai in Betrieb genommen werden.

Während der Bahn-Streckensperrung werden Züge des Fernverkehrs über Gelsenkirchen oder Wuppertal umgeleitet. Entsprechend entfallen Halte etwa in Essen oder Bochum. Auch im Regionalverkehr wird umgeleitet. So hält etwa der RE1 in Herne, Gelsenkirchen, Essen-Altenessen und Oberhausen. Die Linien RE2 und RE11 fallen zwischen Essen und Düsseldorf aus.

RE3 und RE6 haben bereits seit dem 2. November ihre Linienwege westlich von Dortmund getauscht: Der RE3 fällt zwischen Essen und Düsseldorf aus, hält aber in Bochum und Wattenscheid. Der RE6 verkehrt durchgehend von Köln/Bonn Flughafen bis Minden. Züge der Linien S2 und S6 fahren weiter regulär.

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