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Verkehr - Mülheim an der Ruhr:Nach Brand auf A40: Zwei weitere Brücken werden abgerissen

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Mülheim (dpa/lnw) - Der Brand eines Tanklasters auf der Autobahn 40 bei Mülheim hat deutlich umfangreichere Auswirkungen auf den Straßen- und Eisenbahnverkehr als zunächst bekannt. Nach Angaben der Deutschen Bahn müssen in dem Bereich der A40 - der Hauptschlagader des Ruhrgebiets - noch zwei weitere Eisenbahnbrücken abgerissen werden, die durch enorme Hitze stark beschädigt wurden.

"Klar ist, dass zwei Brücken abgerissen werden müssen", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn AG in Berlin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Dies habe ein Gutachter festgestellt. Ab dem 4. Dezember sei eine Vollsperrung der A40 in dem Bereich und der Abriss der beiden Eisenbahnbrücken geplant, erklärte er. Dies werde voraussichtlich zehn Tage dauern. Zuvor hatte die "NRZ" berichtet.

Nach Angaben des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) fahren normalerweise insgesamt etwa 700 bis 800 Züge am Tag auf dieser Eisenbahnstrecke. Die A40 ist nicht nur für etliche Pendler eine wichtig Verkehrsader, sie ist auch eine bedeutende Transitstrecke für den Fernverkehr. Nach Angaben des Landesbetriebes Straßen.NRW fahren etwa 70 000 bis 90 000 Fahrzeuge pro Tag in dem Bereich der A40. Die Schäden an der Fahrbahn und dem Mittelschutz seien bereits beseitigt worden. Derzeit seien alle Spuren befahrbar.

Der Tanklaster war am 17. September verunglückt und in Flammen aufgegangen - an einer Stelle, die von insgesamt vier Eisenbahnbrücken sowie von der Brücke einer stillgelegten Zechenbahn überspannt wird. Eine Eisenbahnbrücke ist bereits abgerissen. Als Ersatz für sie soll eine Behelfsbrücke entstehen, die für den Personenverkehr wichtig ist, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte.

Derzeit kann nur eine der vier Eisenbahnbrücken genutzt werden, die unbeschädigt blieb. Auf ihr läuft der Fern- und Regionalverkehr von Duisburg nach Essen. "In die eine Richtung können wir gut fahren", sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn NRW. In die Gegenrichtung gebe es Umleitungen bis die geplante Behelfsbrücke für die bereits abgerissene Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen werden könne.

Im Regional- und im Fernverkehr kommt es zu Behinderungen. So fahren Fernzüge in Richtung Düsseldorf/Köln über Oberhausen, Essen-Altenessen und Gelsenkirchen, wodurch sich die Fahrzeit verlängern kann. Die Halte in Bochum, Essen und Mülheim entfallen.

Die Züge der Linien RE 1 in Richtung Aachen verkehren laut Deutscher Bahn in Umleitung ab Dortmund über Herne, Essen-Altenessen und Oberhausen. Die Linien RE 2 (DB Regio) und RE 11 (RRX Abellio) fielen zwischen Essen Hbf und Düsseldorf Hbf aus.

Die RE 3 (Eurobahn) biete eine direkte Regionalexpress-Verbindung von Dortmund ohne Umstieg nach Düsseldorf. Die Linie RE 6 (RRX National Express) und RB 33 (DB Regio) fielen zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf aus. Als Ersatz seien Expressbusse zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf mit Zwischenhalt nur in Mülheim/Ruhr Hbf im Einsatz.

Die Züge der Linie RB 32 (Abellio) fielen jeweils von 6 bis 22 Uhr zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf aus. Die Linie RE 42 (DB Regio) in Fahrtrichtung Mönchengladbach Hbf verkehre zwischen Gelsenkirchen Hbf und Duisburg Hbf in Umleitung mit Ersatzhalten in Essen-Altenessen (für Essen) und Oberhausen Hbf (für Mülheim).

Die Linie RE 49 (Abellio) falle zwischen Essen Hbf und Oberhausen Hbf aus. Ersatz auf dieser Strecke böten Schnellbusse ohne Zwischenhalt von Essen Hbf bis Oberhausen Hbf, für die Zwischenhalte Mülheim-Styrum, Mülheim/Ruhr Hbf und Essen-West wird auf die wieder planmäßig verkehrenden S-Bahnen S 1 und S 3 verwiesen.

Ab kommendem Montag seien weitere Verbesserungen geplant: DB Regio werde dann die Züge der Linie S 1 von Solingen über Duisburg nach Mülheim-Styrum drei Mal in der Stunde im Pendelbetrieb fahren.

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