Verkehr:Mehr Verkehrstote bei Unfällen auf Autobahnen

Wiesbaden/Berlin (dpa/tmn) - Auf deutschen Straßen gab es weniger Verkehrstote. Allerdings stieg die Zahl der Toten auf Autobahnen. Experten rufen deshalb zu mehr Aufmerksamkeit beim Fahren auf.

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Wiesbaden/Berlin (dpa/tmn) - Auf deutschen Straßen gab es weniger Verkehrstote. Allerdings stieg die Zahl der Toten auf Autobahnen. Experten rufen deshalb zu mehr Aufmerksamkeit beim Fahren auf.

Die Zahl der Todesopfer auf den Straßen in Deutschland ist im Jahr 2013 insgesamt weiter gesunken - einen Anstieg gibt es allerdings auf den Autobahnen. Für dort verzeichnete das Statistische Bundesamt (Destatis) laut den endgültigen Zahlen eine Zunahme der Unfalltoten um 10,6 Prozent.

Der Leiter der Unfallforschung der Versicherer in Berlin, Siegfried Brockmann, warnt allerdings davor, aus den Zahlen eine allgemeine Entwicklung abzulesen. Er schloss zwar nicht aus, dass die erhöhten Opferzahlen mit gesteigerter Unaufmerksamkeit zusammen hängt, die aus dem Trend zur Bedienung von Handys am Steuer folge. "Es kann aber auch sein, dass ein Einzelereignis wie eine Massenkarambolage an einem Stauende in der Statistik des Bundesamtes zu einer Zufallsschwankung geführt hat."

Unabhängig von den aktuellen Unfallzahlen sieht Brockmann im Lesen von SMS und E-Mails oder dem sonstigen Bedienen mobiler Endgeräte aber eine große Herausforderung. "Es kann sein, dass die Unfallzahlen aufgrund dieses Trends erst einmal steigen, ausgeschlossen ist das nicht", sagte er. "Zunehmend werden Pkw aber mit Notbremsassistenten ausgerüstet, und ab 2015 werden alle Lkw als Neuwagen mit dieser Technik ausgestattet." Langfristig erwartet der Unfallforscher mit der Verbreitung solcher Sicherheitssysteme deshalb weiter sinkende Unfallzahlen.

Autofahrer ruft Brockmann generell zu absoluter Aufmerksamkeit während der Fahrt auf. "Beide Augen müssen immer auf der Straße sein", sagte er. Selbst wer sich nur eine Sekunde vom Verkehrsgeschehen abwende - etwa wenn er eine CD wechsle - könne oft nicht mehr früh genug reagieren, wenn vor ihm jemand stark bremse.

Im vergangenen Jahr kamen laut Destatis 3339 Menschen bei Unfällen ums Leben. Das sind 261 (minus 7,3 Prozent) weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Verletzten ging um 2,7 Prozent auf rund 374 000 Personen zurück. Im Jahr 2013 wurden nach Angaben der Statistiker insgesamt rund 2,4 Millionen Unfälle auf den Straßen gezählt, was einem Anstieg um 0,5 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

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