Verkehr - Magdeburg:Kommunen blitzen deutlich mehr Temposünder als Polizei

Deutschland
Ein Radargerät blitzt auf. Foto: Lucas Bäuml/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Kommunen in Sachsen-Anhalt haben zuletzt deutlich mehr Temposünder geblitzt als die Polizei. Im ersten Halbjahr 2019 leiteten Gemeinden und Landkreise rund 139 200 Verfahren wegen Tempoüberschreitungen ein, wie ein Sprecher des Innenministeriums in Magdeburg am Montag sagte. Den Angaben zufolge blitzen nur die Landkreise Stendal und Burgenlandkreis sowie 20 Gemeinden selbst. Die Polizei ahndete im gleichen Zeitraum gut 76 000 Tempoverstöße, und damit etwas mehr als halb so viele.

Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" (Montag) darüber berichtet. Demnach konnten Polizei und Kommunen zusammen gut 10 Prozent weniger Raser erwischen als im Vorjahreszeitraum. Damals waren im ersten Halbjahr 240 000 Tempoverstöße verfolgt worden.

Laut Innenministerium setzt sich ein Trend fort. Die Polizei habe im Vergleich zu den Vorjahreszeiträumen weniger Verkehrssünder geblitzt. Bei den Kommunen gebe es hingegen einen Anstieg. Begründet wurde letzteres vor allem damit, dass es dort zuletzt mehr Messtage und mehr Messgeräte gab. Allerdings sei bei der Polizei gegengesteuert worden, hieß es weiter. Es sei aufgrund der derzeitigen Rückmeldungen davon auszugehen, dass zum Jahresende 2019 in etwa so viele Temposünder geblitzt wurden wie im Vorjahr.

Zuletzt nahm die Polizei im Spätherbst unter anderem Sachsen-Anhalts erste stationäre Autobahnblitzer an der A2 bei Magdeburg in Betrieb. Voriges Frühjahr schaffte das Land den ersten sogenannten Super-Blitzer an, der tagelang ohne menschliches Zutun Tempoverstöße misst und dabei auch an kurvigen Strecken und Baustellen eingesetzt werden kann. Die Zahl dieser mobilen Blitzer soll aufgestockt werden.

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