Verkehr - Hamburg:Taxi-Konkurrenz: Fahrdienst-Vermittler Uber in Hamburg

Hamburg (dpa/lno) - Weitere Konkurrenz für Taxis und Fahrdienste in Hamburg: Der Fahrdienstvermittler Uber mischt seit Mittwoch wieder mit. Die Hansestadt sei neben Berlin, München, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Köln die sechste Stadt in Deutschland, in der die Dienstleistungen angeboten würden, teilte das Unternehmen mit. Hierfür arbeite der Vermittler mit Mietwagenfirmen und Taxi-Betreibern zusammen, berichtete ein Sprecher. Ein Grund für den Start ist die Nachfrage: 2018 hätten mehr als 240 000 Menschen in Hamburg versucht, über die Uber-App Fahrten in der Hansestadt zu buchen - aber es gab damals kein Angebot. Vertreter der Taxi-Branche stellten am Mittwoch vor allem die Vorzüge ihrer Branche gegenüber den Wettbewerbern heraus.

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Hamburg (dpa/lno) - Weitere Konkurrenz für Taxis und Fahrdienste in Hamburg: Der Fahrdienstvermittler Uber mischt seit Mittwoch wieder mit. Die Hansestadt sei neben Berlin, München, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Köln die sechste Stadt in Deutschland, in der die Dienstleistungen angeboten würden, teilte das Unternehmen mit. Hierfür arbeite der Vermittler mit Mietwagenfirmen und Taxi-Betreibern zusammen, berichtete ein Sprecher. Ein Grund für den Start ist die Nachfrage: 2018 hätten mehr als 240 000 Menschen in Hamburg versucht, über die Uber-App Fahrten in der Hansestadt zu buchen - aber es gab damals kein Angebot. Vertreter der Taxi-Branche stellten am Mittwoch vor allem die Vorzüge ihrer Branche gegenüber den Wettbewerbern heraus.

Vor Jahren war Uber mit seinem Ursprungsmodell in Hamburg gescheitert, weil damals Privatfahrer zum Einsatz kommen sollten. Das wurde gerichtlich untersagt, um das Personenbeförderungsgesetz mit seinen Auflagen für das Gewerbe weiterhin durchzusetzen.

Bucht ein Kunde nun UberX, werde er von Fahrern transportiert, die für Mietwagenfirmen arbeiten und über einen Personenbeförderungsschein verfügten, erläuterte der Sprecher. Gebucht wird vor Fahrtbeginn zum Festpreis. Er liege rund zehn bis 30 Prozent unter den Taxi-Tarifen. Der niedrigere Preis sei durch eine höhere Auslastung der Fahrzeuge begründet, erläuterte der Sprecher. Sie liege bei über 50 Prozent.

Der Vermittler äußert sich nicht dazu, wie viele Fahrzeuge für ihn im Einsatz sind: Nicht die absolute Zahl sei wichtig, sondern die schnelle Verfügbarkeit der Autos, argumentierte der Sprecher. Die durchschnittliche Wartezeit in Berlin auf ein Uber-Fahrzeug liege bei unter fünf Minuten. "Ein dichtes Netz aus ÖPNV, Ridesharing-Angeboten wie Uber, Bikesharing sowie Taxis wird die Menschen davon überzeugen, dass der eigene Pkw nicht immer das effektivste und umweltfreundlichste Transportmittel ist", sagte der Uber-Deutschland-Chef, Christoph Weigler.

Erkannt wird das gebuchte Auto am Kennzeichen, der Fahrer wird mit seinem Foto in der App vorgestellt. Auch E-Autos könnten bestellt werden, auf die wegen geringerer Verfügbarkeit voraussichtlich aber ein paar Minuten länger gewartet werden müsse, sagte der Sprecher. Bezahlt wird bargeldlos mit Kreditkarte oder Paypal. Außerdem vermittelt Uber auch in Hamburg Fahrten an klassische Taxis zum regulären Taxi-Tarif (UberTaxi). In Berlin arbeite der Mobilitätsvermittler mit rund 1000 Taxis zusammen, teilte er mit.

"Vor allem ist es sehr wichtig, dass Uber sich diesmal an Regeln hält. Natürlich kommen hier auch auf die Aufsichtsbehörde einige Aufgaben hinzu", sagte der Vorsitzende vom Landesverband Hamburger Taxiunternehmer, Bülent Aktas. Außerdem hob er die Vorzüge seiner Branche hervor: "Als Fahrgast können Sie überall auf der Welt ein Taxi heranwinken, anrufen, vorbestellen oder über eine Applikation bestellen." Bei Fahrdiensten wie Moia und Clever Shuttle läuft die Bestellung nur über die jeweilige App. Auch der Sicherheitsaspekt ist Aktas wichtig: Taxis müssten einmal im Jahr zum TÜV, Taxifahrer alle fünf Jahren zu einer arbeitsmedizinischen Untersuchung.

Dass der Wettbewerb um den Fahrgast härter wird, ist bei Hansa-Taxi zu hören. "Die Konkurrenz um Taxi-App-Bestellungen wird größer", teilte ein Sprecher mit und verwies auf die eigene App. Und dennoch: "Es gehen immer noch rund 80 Prozent der Bestellungen telefonisch ein. Da sind wir mit 70 Mitarbeitern im Call-Center bestens aufgestellt", ergänzte der Sprecher.

Um die Etablierung neuer Fahrdienste zu erleichtern, brauche Deutschland eine Reform des Personenbeförderungsgesetzes, forderte der verkehrspolitischer Sprecher der Hamburger FDP-Fraktion, Ewald Aukes. Faire Rahmenbedingungen müssten sowohl für neue Anbieter als auch für das klassische Taxigewerbe herrschen. Dafür sollte sich Hamburg im Bundesrat stark machen.

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