Verkehr - Hamburg:Für bedrohte Clubs an Sternbrücke zeichnet sich Lösung ab

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Die Sternbrücke über der Stresemannstraße. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Für die durch den geplanten Neubau der Sternbrücke in Hamburg-Altona gefährdeten Clubs und Kneipen zeichnet sich eine Lösung ab. Die Clubszene selbst hat mit dem Architekten Axel Farnschläder am Donnerstag ein Konzept für einen Neubau an der Ecke Stresemannstraße/Altonaerstraße vorgelegt, in dem nicht nur die Clubs und Kneipen Astra Stube, Fundbureaus und Waagenbau unterkommen, sondern unter anderem auch noch eine Kita, Probenräume, Studios sowie Apartments für gastierende Künstler integriert werden könnten. Die Kosten bezifferten die Initiatoren auf rund 15 Millionen Euro.

Die Deutsche Bahn begrüßte den Vorschlag. "Die Sicherung der Existenz der Kulturbetriebe ist uns wichtig. Deshalb haben wir die konstruktiven Schritte der Clubbetreiber zur Suche eines neuen Standorts gern unterstützt", sagte Bahn-Projektleiter Sternbrücke, Markus Warnken - und sicherte weitere Hilfe zu. "Die Idee eines neuen Clubhauses an der neuen Sternbrücke ist überzeugend und korrespondiert mit unseren Planungen."

Die Deutsche Bahn möchte Anfang 2023 die knapp 100 Jahre alte und seit Jahren sanierungsbedürftige Sternbrücke durch einen rund 125 Millionen Euro teuren Neubau ersetzen. Die Brücke zählt mit täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen zu den meistgenutzten innerstädtischen Gleisabschnitten in Deutschland. Unter ihr passieren täglich etwa 50 000 Fahrzeuge das Bauwerk.

Der von der Bahn bereits vorgelegte Entwurf für einen Neubau wurde zuletzt scharf kritisiert. Dieser sei viel zu wuchtig und passe sich nicht in die Umgebung ein, hieß es - eine Kritik, die im Konzept der Clubszene durch neue Lösungsvorschläge aufgenommen worden sei, und laut Warnken nun in der geplanten Gestaltungswerkstatt diskutiert werden soll.

Waagenbau-Inhaberin Claudia Mohr wies Spekulationen zurück, dass die unter der Brücke angesiedelten Clubs und Kneipen nach einer Sanierung wieder hätten zurückkehren können. "Von Beginn an war klar, dass die Flächen unter der Brücke nur als Zwischennutzung zur Verfügung stehen." Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte: "Es gibt kein Szenario, in dem die Clubs unter der Brücke erhalten worden wären, weil selbst bei einer Sanierung die entsprechenden Räume hätten verfüllt werden müssen."

Das Grundstück für den Club- und Kneipenneubau gehört nach Angaben von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bereits der Stadt. Er sagte, die Stadt werde nun prüfen, wie das Projekt etwa über ein Erbpacht- und Stiftungsmodell umgesetzt werden könnte.

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