Verkehr - Hamburg:BUND und Nabu lehnen Hamburger Hafenautobahn A26 ab

Deutschland
Gegner der geplanten Autobahn A26-Ost demonstrieren mit Transparenten. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Der Umweltschutzverband BUND und der Naturschutzbund Nabu lehnen den geplanten Bau der Hafenautobahn A26 Ost in Hamburgs Süden grundsätzlich ab. "Ein Autobahnneubauprojekt in dieser Größenordnung ist nicht zeitgemäß und widerspricht im Grundsatz den Zielen der Raumordnung", sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg, am Montag in Hamburg. Dem Nabu Hamburg zufolge ist der Bau zudem weder mit dem Klimaschutzgesetz des Bundes noch dem von Hamburg vereinbar.

Stattdessen bedürfe es eines Verkehrskonzeptes, das "eine verbesserte Erschließung des Hamburger Raums durch den Öffentlichen Personennahverkehr zum Gegenstand" habe. Eine entsprechende Stellungnahme habe der Verband im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eingereicht. Zudem habe der BUND eine Petition gestartet, um das Projekt stoppen zu können.

Die sogenannte Hafenpassage gehe am Bedarf vorbei, führe zu mehr Autoverkehr und schade dem Klima, hieß es weiter. Der BUND forderte deshalb die Umweltbehörde dazu auf, die Auswirkungen des Projektes auf die Hamburger Klimaschutzziele zu benennen. Für den "extrem teuren Autobahn-Neubau gebe es keine Rechtfertigungsgrundlage, betonten beide Verbände. Die Planunterlagen nähmen Bezug auf einen Hafenentwicklungsplan aus dem Jahr 2012, dem "völlig überhöhte Umschlagsprognosen zugrunde gelegt worden" seien. Zudem mache die zwingend erforderliche neue Köhlbrandquerung ab 2030 die A26 Ost weitgehend überflüssig.

Hinzu komme, dass die A26 Ost wertvollen Naturraum zerstören würde, weil die geplante Trasse durch unter Landschaftsschutz stehende Flächen verlaufe, so der BUND. "In dem Gebiet finden sich allein 53 Pflanzenarten, die auf der "Roten Liste" stehen und mehr als 80 Brutvogelarten, von denen 12 gefährdet und vier sogar vom Aussterben bedroht sind."

Das vom Bund finanzierte Projekt A26 im Volumen von rund einer Milliarde Euro schließt in Hamburg an das im Bau befindliche A26-Teilstück in Niedersachsen an, führt über die A7 Richtung Osten über die Süderelbe und Hohe Schaar bis zur Autobahn A1.

Nach Auffassung der Verkehrsbehörde entlastet die A26 die Stadtteile Wilhelmsburg und Harburg von Lärm und Schadstoffemissionen und bündelt die Transitverkehre. Die Hafenverkehre würden dort auf die Autobahn gelenkt werden, wo sie entstehen. Erwartet wird eine erhebliche Reduzierung des Lkw-Verkehrs auf umliegenden Bundes- und Stadtstraßen. Je nach Abschnitt werden auf der geplanten Hafenpassage 40 000 bis 60 000 Fahrzeuge täglich erwartet, davon bis zu 14 000 Lkw.

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