Verkehr - Hamburg:41 Wärmebildkameras sollen Hamburgs Radfahrer zählen

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Hamburg (dpa/lno) - Mit 41 Wärmebildkameras soll die Zahl der Radfahrer in Hamburg verlässlich ermittelt werden. Wie der rot-grüne Senat auf eine Kleine Anfrage des Grünen-Verkehrsexperten Martin Bill mitteilte, sollen die Kameras an Beleuchtungsmasten oder Ampeln angebracht werden. "Schon seit langer Zeit fordern wir verlässliche Daten, um eine sinnvolle Radverkehrsplanung voranzutreiben", sagte Bill am Montag. "Mit den 41 neuen Standorten für Zählstellen erhoffen wir uns wichtige Erkenntnisse für die Radverkehrsplanung."

So könne es beispielsweise sein, dass bei hohem Radverkehrsaufkommen vor allem im Bereich der Innenstadt die heutige Regelbreite von 2,25 Meter für Radfahrstreifen auf den Velorouten nicht ausreichend ist, sagte Bill. "Um die Attraktivität des Radverkehrs zu steigern, brauchen wir aber komfortable und sichere Radverkehrsanlagen."

Für die Einrichtung der Zählstellen sind 1,38 Millionen Euro vorgesehen, die Hälfte übernimmt der Bund. Die damit gewonnenen Daten sollen in Echtzeit auch öffentlich im Internet abrufbar sein, sagte Bill. "Und das ist für jeden Fahrradbegeisterten eine richtig coole Sache."

Weniger cool sieht das der FDP-Verkehrsexperte Ewald Aukes. "Es werden Millionen Euro für Radverkehrskampagnen oder jetzt Wärmebildkameras ausgegeben, aber was ist der Effekt?", fragte er. Der Umstieg aufs Fahrrad lasse sich ebenso wenig erzwingen wie der auf den ÖPNV. "Für beides gilt: Das Angebot muss stimmen." Deshalb müsse der Senat erst einmal verlässliche Daten über die Zustände von Rad- und Gehwegen vorlegen, forderte Aukes. "Damit mehr Menschen Fahrrad fahren, muss Rot-Grün die Schlaglochpisten und Holperstrecken in Ordnung bringen und aufhören, Radwege auf die Fahrbahnen zu verlegen."

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