Verkehr - Berlin:Verkehrssenatorin erwartet zur A100 ein Konzept vom Bund

Berlin
Bettina Jarasch (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrs- und Umweltsenatorin von Berlin, nimmt an einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus teil. Foto: Carsten Koall/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa/bb) - Berlins grüne Verkehrssenatorin Bettina Jarasch erwartet zur Verlängerung der Stadtautobahn A100 ein Konzept vom Bund. Der gut drei Kilometer lange 16. Bauabschnitt zwischen Neukölln und Treptower Park soll 2024 für den Verkehr freigegeben werden. "Man kann diesen 16. Bauabschnitt nicht ohne ein Verkehrskonzept für die angrenzenden Kieze eröffnen", sagte Jarasch dem "Tagesspiegel" (Donnerstag). "Darüber werde ich mit dem Bundesverkehrsminister sprechen."

Jarasch hält es für zwingend erforderlich, den Verkehr am Ende des Autobahnabschnitts zu begrenzen. "Es wäre unverantwortlich, die Autobahn einfach mit einer Rampe enden zu lassen. Wir dürfen den Verkehr nur nach und nach von der Autobahn auf die Stadtstraßen einfließen lassen", sagte sie. Ein konkreter Termin für das Treffen mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) stehe noch nicht fest, sei aber für das erste Quartal geplant, sagte ein Sprecher der Verkehrsverwaltung.

Die Abgeordnete der Linke-Fraktion Katalin Gennburg sagte ebenfalls, es sei sofort ein Verkehrskonzept für den Abschluss oder den Rückbau der A100 nötig, sieht allerdings auch Rot-Grün-Rot in der Pflicht: "Der Senat darf die Verantwortung für die Berlinerinnen und Berliner, die in den umliegenden Kiezen wohnen, nicht an den Bund schieben und muss jetzt entschlossen und verantwortungsvoll handeln", sagte sie der Zeitung.

Der Weiterbau der A100 ist in Berlin seit Jahren umstritten und war auch bei den Sondierungsgesprächen zwischen SPD, Grünen und Linken nach der Abgeordnetenhauswahl Ende September ein schwieriges Themen. Die drei Parteien einigten sich darauf, den 16. Bauabschnitt fertigzustellen, den 17. in dieser Legislaturperiode allerdings nicht weiter voranzutreiben. Unter anderem von der Berliner Bürgerinitiative Klimaneustart gab es daran deutliche Kritik, die sich ein klares Nein zum Weiterbau gewünscht hätte. CDU und FDP in Berlin hatten sich dafür ausgesprochen, auch den 17. Bauabschnitt anzugehen.

© dpa-infocom, dpa:220203-99-964730/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: