Verkehr - Berlin:Bahn: Neue S-Bahn S21 geht Mitte Dezember in Betrieb

Berlin
Menschen steigen am Morgen am Gleis im S-Bahnhof Friedenau in eine S-Bahn ein. Foto: Kay Nietfeld/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Fahrgäste aus dem Berliner Norden sollen vom nächsten Winter an eine direkte S-Bahn-Verbindung zum Hauptbahnhof erhalten. Die Neubaustrecke der S21 vom Wedding zum Hauptbahnhof werde mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember in Betrieb gehen, teilte ein Bahnsprecher mit. Derzeit wird noch an der Haltestelle unter der Invalidenstraße nördlich des Hauptbahnhofs gebaut. Auch Schienen, Schotter und Signaltechnik werden noch auf der Strecke verarbeitet. Die Verbindung ist der erste Abschnitt der sogenannten City-S-Bahn, die eines Tages bis zum Südkreuz führen soll.

Ursprünglich sollten auf dem ersten Bauabschnitt zwischen den Bahnhöfen Wedding beziehungsweise Westhafen und dem Hauptbahnhof schon 2017 Züge fahren. Umplanungen und geänderte Bauverfahren führten aber immer wieder zu Verzögerungen. Zuletzt war ein Start in diesem Sommer ins Auge gefasst worden. Über die neuen Verzögerungen berichtete kürzlich die "Berliner Zeitung".

"Die Verzögerungen sind coronabedingt", erklärte der Bahnsprecher. Allerdings sollen im Sommer die Testfahrten auf der Strecke beginnen. Wie teuer der Bauabschnitt am Ende sein wird, steht noch nicht fest. Die Kosten hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder erhöht. Die Bahn spricht von einer Investitionssumme von gut einer halben Milliarde Euro.

Der Bahnhof unter der Invalidenstraße ist als Zwischenlösung gedacht. Nach weiteren Arbeiten sollen die Züge 2026 bis in den Hauptbahnhof fahren. Bis dahin gelangen S-Bahn-Fahrgäste durch einen unterirdischen Gang in die Zentralstation.

Die seit langem geplante Linie 21 soll eine neue Nord-Süd-Achse für die S-Bahn werden, die in bis zu 20 Metern Tiefe unter dem Parlaments- und Regierungsviertel hindurchgeht und über den Hauptbahnhof führt. Dieser wird dann aus allen vier Himmelsrichtungen mit der S-Bahn erreichbar sein - bisher gibt es nur eine Ost-West-Anbindung.

Der zweite Bauabschnitt liegt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Potsdamer Platz. Im vergangenen Jahr hatte es Verhandlungen gegeben über den genauen Verlauf der beiden Tunnelröhren am Reichstag und am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas im Tiergarten. Noch steht laut Bahn nicht fest, welche Variante mit dem Planfeststellungsantrag eingereicht wird.

"Wir wollen so schnell wie möglich mit dem Bauen anfangen", sagte der Sprecher. Doch ein Zeitpunkt lasse sich noch nicht nennen. Geplant ist, dass am Reichstag eine Tunnelbohrmaschine unterirdisch arbeitet. Vor dem Brandenburger Tor soll es eine offene Baugrube geben.

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