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Verkehr:Bahn: Sanierung der Fehmarnsundbrücke im Zeitplan

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Fehmarn (dpa) - Die Instandsetzungsarbeiten an der fast 60 Jahre alten Fehmarnsundbrücke machen Fortschritte. Die Arbeiten seien im Zeitplan, sagte die Projektleiterin der Deutschen Bahn, Grit Kossiedowski, am Dienstag bei einem Ortstermin.

Derzeit würden die Schrammborde erneuert und die Fahrbahnübergänge verstärkt, sagte sie. Außerdem solle voraussichtlich noch in diesem Jahr mit der Sanierung der Betonpfeiler begonnen werden. Die Deutsche Bahn und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr setzen derzeit die rund einen Kilometer lange Brücke instand, die die Ostseeinsel Fehmarn und Schleswig-Holstein verbindet.

Im nächsten Jahr soll dann mit dem Austausch aller 80 Tragseile begonnen werden, an denen die Brücke hängt. "Derzeit prüfen wir noch, wie das geschehen soll", sagte Kossiedowski. "Eine Option ist es beispielsweise, die tonnenschweren Seile von einem Arbeitsschiff aus mit Hilfe einer Seilwinde auszutauschen." Auf alle Fälle werde das - wie die gesamte Instandsetzung - bei laufendem Verkehr stattfinden.

Allein zehn Millionen Euro lassen sich die Bahn und das Land Schleswig-Holstein die Brückensanierung in diesem Jahr kosten. Insgesamt werde die Instandsetzung der Brücke mindestens 30 Millionen Euro kosten, sagte Kossiedowski.

Damit soll sichergestellt werden, dass die unter Denkmalschutz stehende Brücke auch nach der Eröffnung des geplanten Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark weiterhin von Fußgängern, Radfahrern und langsamen Fahrzeugen genutzt werden kann. Für den Straßen- und Schienenverkehr soll ein Absenktunnel zwischen dem Kreis Ostholstein und der Ostseeinsel Fehmarn gebaut werden.

Das Vorhaben steht im Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Straßen- und Schienenverbindung zwischen Deutschland und Dänemark, die voraussichtlich nicht vor 2029 eröffnet werden soll. Die Fehmarnsundbrücke wäre dann dem gewachsenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen, sagte ein Bahnsprecher.

Noch immer ungeklärt ist allerdings die Frage, wer künftig für den Unterhalt der Brücke aufkommen muss. "Wir wünschen uns natürlich, dass der Bund auch weiterhin einen Beitrag dazu leistet", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete für Ostholstein, Ingo Gadechens. "Doch das wird vor der Bundestagswahl mit Sicherheit nicht mehr entschieden."

© dpa-infocom, dpa:210629-99-190576/3

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