Vergleich nach Turbinenexplosion:Rolls-Royce zahlt Qantas 70 Millionen Euro

Ein brennendes Triebwerk ist der Albtraum aller Flugreisenden - für 433 Qantas-Passagiere wurde er im November wahr. Jetzt entschädigt Turbinenhersteller Rolls-Royce die australische Fluglinie mit 70 Millionen Euro.

Die Explosion am 4. November 2010 zerriss das Triebwerk in 2100 Metern, nur weil zufällig fünf erfahrenene Piloten im Cockpit saßen, überlebten die mehr als 400 Menschen an Bord. Jetzt zahlt Rolls-Royce, der Hersteller des Triebwerks, wegen des Vorfalls an einem Flugzeug der australischen Fluglinie Qantas 70 Millionen Euro. In Sydney einigten sich sich beide Unternehmen in einem Vergleich auf diese Summe.

Vergleich nach Turbinenexplosion: Das verbrannte Treibwerk der Qantas-Maschine nach der Notlandung in Singapur. Hersteller Rolly-Royce zahlt nun wegen des Vorfalls 70 Millionen Euro an die australische Fluglinie.

Das verbrannte Treibwerk der Qantas-Maschine nach der Notlandung in Singapur. Hersteller Rolly-Royce zahlt nun wegen des Vorfalls 70 Millionen Euro an die australische Fluglinie.

(Foto: AFP)

Damit endet ein Gerichtsverfahren, das Qantas gegen Rolls-Royce angestrengt hatte, nachdem ein Herstellungsfehler als wahrscheinlicher Grund für den Vorfall ausgemacht worden war. Das Triebwerk an einem Airbus A380 explodierte kurz nach dem Start in Singapur. Die Piloten mussten umdrehen und den Superjumbo notlanden.

Nach einem vorläufigen Bericht der australischen Verkehrssicherheitsbehörde war die Ölleitung des Triebwerks vom Typ Trent 900 für den Unfall verantwortlich. Demnach trat Öl aus und entzündete sich. Daraufhin löste sich ein Teil der Turbine und durchschoss das Triebwerk.

Als Vorsichtsmaßnahme legten Qantas, Singapore Airlines und Lufthansa ihre insgesamt 20 mit Trent-900-Triebwerken ausgestatteten Maschinen vorübergehend still. Die Flugzeuge der Australier waren im vergangenen Jahr von einer Serie von Zwischenfällen heimgesucht worden.

Die 70 Millionen Euro sind nicht die ersten Einbußen, die Rolls-Royce wegen Problemen mit seinen Triebwerken hinnehmen muss. Im Geschäftsjahr 2010 kosteten sie das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits 63,3 Millionen Euro, auch für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen noch Zusatzkosten.

Qantas gab nach dem Urteil bekannt, man wolle trotz des Vorfalls weiter mit Rolls-Royce zusammenarbeiten.

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