Vereinigte Staaten:Erstmals seit 50 Jahren fallen die Preise

Das hat es seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben: In den USA sinken im Vergleich zum Vorjahr die Preise. Nun wächst die Sorge vor einer Deflation.

Im März 2009 lagen die Preise um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mit.

Stillstand in der Industrie: Die Produktion in den USA fiel im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent. (Foto: Foto: AP)

Ein Rückgang der Preise im Jahresvergleich sei zuletzt im August 1955 registriert worden. Im Vergleich zum Vormonat seien die Preise im März um 0,1 Prozent gesunken, wobei sich vor allem die fallenden Energiepreise bemerkbar machten, die um drei Prozent zurückgingen.

Experten gehen davon aus, dass die Rezession der US-Wirtschaft die Inflation weiter unter die Nulllinie drückt. Außerdem dürfte die schwache Nachfrage Anbieter von Preiserhöhungen abhalten.

Agressive Maßnahmen

"Am Ende des zweiten Quartals könnte die Inflationsrate die Marke von minus zwei Prozent erreichen", sagte Commerzbank-Analyst Bernd Weidensteiner. Eine Deflationsspirale in den USA werde aber voraussichtlich von "aggressiven Maßnahmen" der Notenbank Fed verhindert.

Auch bei der Industrieproduktion, einem weiteren wichtigen Indikator für die Konjunkturentwicklung, setzte sich die krisenhafte Entwicklung fort. Der Ausstoß des verarbeitenden Gewerbes habe um März 1,5 Prozent unter jenem des Vormonats gelegen, teilte die Notenbank Fed mit.

Im Jahresvergleich sei die Industrieproduktion um 13 Prozent gefallen und habe den niedrigsten Stand seit Dezember 1998 erreicht. Die Industrie-Auslastung sank von 70,3 auf 69,3 Prozent, den niedrigsten Wert seit 1967.

© sueddeutsche.de/AFP/AP/kaf/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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