Hamburg:Hafen für große Schiffe gesperrt

Hamburg: Das Containerschiff Al Jmeliyah in Hamburg. Wegen des Streiks ist der Hafen für große Schiffe gesperrt.

Das Containerschiff Al Jmeliyah in Hamburg. Wegen des Streiks ist der Hafen für große Schiffe gesperrt.

(Foto: Christian Charisius/dpa)

In Deutschlands größtem Hafen ist ein Warnstreik angekündigt. Große Schiffe dürfen nicht mehr ein- und auslaufen. Kommt jetzt der Stau auf der Elbe?

Der Hamburger Hafen ist von der Hafenverwaltung wegen des angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi für große Schiffe gesperrt worden. Seit Mittwochvormittag können lotsenpflichtige Schiffe den Hafen bis auf weiteres weder anlaufen noch verlassen, teilte die Hafenverwaltung HPA mit. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft ist Hamburg mit einem Anteil von 39,6 Prozent am Seegüterumschlag Deutschlands der größte Hafen des Landes.

Betroffen seien alle Schiffe ab einer Länge von 90 Metern oder einer Breite von 13 Metern und mehr, sagte eine Sprecherin der HPA. Die Sperrung sei notwendig, weil die sogenannten Lotsenversetzboote bestreikt werden sollen und die Lotsen damit nicht mehr zu den großen Schiffen gelangen. Nach bisherigem Stand seien von der Sperrung etwa 18 Schiffe Richtung Hamburg betroffen. Die Zahl der betroffenen auslaufenden Schiffe sei deutlich schwieriger zu beziffern, weil sie sich erst zwei bis vier Stunden vor Abfahrt verbindlich melden müssten, sagte die Sprecherin. Für Notfälle gebe es mit Verdi eine Notdienstvereinbarung.

Nach HPA-Angaben wird es im Bereich von Schleusen, beweglichen Brücken, Sperrwerken und beim alten Elbtunnel in St. Pauli zu teils massiven Einschränkungen kommen. Es sei bis Freitagmorgen mit Streikmaßnahmen zu rechnen, die den Regelbetrieb der Anlagen einschränken oder zu Vollsperrungen führen würden. Der Hochwasserschutz und der Notbetrieb an den Großbrücken seien sichergestellt.

Die Gewerkschaft Verdi hat alle Hamburger Beschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst am Donnerstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dazu werden neben den HPA-Beschäftigten mehrere Tausend Beschäftigte aus den Krankenhäusern, den Kitas, der Stadtreinigung und der Staatsoper gemeinsam auf die Straße gehen.

Mit dem Warnstreik wollen die Arbeitnehmer vor der nächsten Verhandlungsrunde vom 27. bis 29. März in Potsdam ihren Forderungen weiter Nachdruck verleihen. Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit etwa 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeberseite bietet bislang fünf Prozent mehr Geld in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

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