Süddeutsche Zeitung

Verdi:Bsirske fordert Rentenniveau von mindestens 50 Prozent

  • Der Vorsitzende der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske, spricht sich für ein höheres Rentenniveau aus.
  • Finanziert werden könnte das nach Ansicht Bsirkes über eine stärkere Besteuerung von Kapitalerträgen.

Verdi-Chef Frank Bsirske hat ein Anheben des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent gefordert. Derzeit liegt das Rentenniveau - das Verhältnis zwischen Arbeits- und Renteneinkommen - bei etwa 48 Prozent. "Nach jahrzehntelanger Arbeit haben alle Menschen das Recht, ein anständiges Leben in Würde führen zu können", sagte Bsirske auf einer Mai-Kundgebung in Krefeld.

Die Riester-Rente nannte Bsirske eine Fehlkonstruktion. "Gegen den Grundpfeiler gesetzliche Rente sind die Betriebsrenten nur eine Säule und die Riester-Rente nicht einmal ein Stöckchen." Staatliche Riester-Mittel seien in der gesetzlichen Rentenversicherung besser aufgehoben.

"Eine Frage des politischen Willens und der Solidarität"

Die gesetzliche Rente müsse wieder das Erfolgsmodell der Alterssicherung werden, betonte Bsirske. Schon in wenigen Jahren drohe mehr als elf Millionen Menschen die Altersarmut. Betroffen seien Beschäftigte bis zu einem Verdienst von 2500 Euro. Dem könne man nur durch eine Stabilisierung und Anhebung des Rentenniveaus entgegen wirken.

"Die Finanzierbarkeit einer höheren Rente ist allein eine Frage des politischen Willens und der Solidarität", sagte der Verdi-Chef. Über eine stärkere Besteuerung von Kapitalerträgen könne die Anhebung der gesetzlichen Rente finanziert werden. Zudem sei eine Erhöhung der Rentenbeiträge bei einer angemessenen Beteiligung der Arbeitgeber kein Tabu. Und auch Selbstständige und Freiberufler müssten nach Ansicht von Bsirske in eine reformierte gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.

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