Verdacht: Preisabsprachen:EU ermittelt gegen Intel Deutschland

Razzia bei Intel: Ermittler der EU-Kommission haben der Deutschland-Zentrale des Halbleiterherstellers Intel einen unangekündigten Besuch abgestattet.

EU-Ermittler haben am Dienstag unangekündigt die Münchener Geschäftsräume des weltgrößten US-Computerchipherstellers Intel durchsucht. Die EU-Kommission teilte in Brüssel mit, sie gehe dem Verdacht illegaler Preisabsprachen und des Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung nach. Die Wettbewerbshüter inspizierten auch die Räume einer Reihe von PC-Händlern.

"Es waren Beamte von der EU bei uns in München", bestätigte eine Konzernsprecherin. Diese hätten Intel-Mitarbeiter befragt. Zu den Hintergründen und dem Umfang der Untersuchung machte die Sprecherin keine Angaben, auch nicht, ob es zu Durchsuchungen oder Beschlagnahmen gekommen ist. Man werde mit der Behörde zusammenarbeiten, sagte sie.

Die EU-Kommission hatte keine Namen mitgeteilt.

Neben Intel wurden auch Untersuchungen gegen eine Reihe von Computer-Händlern gestartet. Einer dieser Händler ist die Elektronikkette Media Markt. Ein Sprecher der Metro-Tochter bestätigte die Untersuchung, wollte sich aber weiter nicht zu dem Fall äußern.

Intel liegt schon seit längerem mit den Behörden im Clinch. Im Sommer letzten Jahres hatte die EU ein Verfahren gegen den weltgrößten Computerchip-Hersteller angestrengt. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft hat den Konzern im Visier. Sie hatte im Januar Dokumente und Informationen von Intel gefordert um zu klären, ob der Konzern mit unfairen Mitteln gegen seinen Konkurrenten gekämpft hat.

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