Verdacht der Täuschung:Kläger vereinigen sich gegen Porsche

Gemeinsam gegen Porsche: Weitere US-Fonds schließen sich der Klage wegen Täuschung an - und pochen nun auf doppelt so viel Schadenersatz.

M. Koch

Für Porsche ist es eine Schreckensmeldung: 18 US-Investmentfirmen haben sich am Donnerstag der zu Jahresbeginn eingereichten Klage von Hedgefonds gegen den Sportwagenhersteller und dessen frühere Manager Wendelin Wiedeking und Holger Härter angeschlossen.

Verdacht der Täuschung: Die Vergangenheit lässt den Sportwagenhersteller nicht los: US-Investoren werden Porsche vor, den Kurs der VW-Aktie manipuliert zu haben.

Die Vergangenheit lässt den Sportwagenhersteller nicht los: US-Investoren werden Porsche vor, den Kurs der VW-Aktie manipuliert zu haben.

(Foto: Foto: ddp)

Statt einer Milliarde Dollar fordern die Investoren gemeinsam nun zwei Milliarden Dollar. Sie werfen Porsche vor, den Kurs der VW-Aktie manipuliert zu haben. Porsche hatte unter dem Ex-Vorstandschef Wendelin Wiedeking systematisch VW-Anteile aufgekauft, um den Wolfsburger Autokonzern zu übernehmen und sich dabei verhoben. Der Kurs der VW-Aktie war im Oktober 2008 kurzfristig auf mehr als 1000 Euro geschossen. Die Kläger hatten auf fallende Kurse gesetzt und so Milliarden verloren. Porsche hingegen verbuchte enorme Gewinne, weil es Teile seines Aktienbestands zu überhöhten Preisen verkaufte.

Aus der erweiterten Klageschrift gehen auch Details der Strategie hervor, mit der Porsche die Hedgefonds austrickste. So sollen die Stuttgarter ihre Pläne vor Marktbeobachtern verborgen haben, indem sie undurchsichtige Optionsgeschäfte mit einer Vielzahl von Banken abschlossen. Noch wenige Tage, bevor Porsche den Zugriff auf 75 Prozent der VW-Aktien verkündete, soll der Sportwagenhersteller den Investmentfirmen versichert haben, allenfalls 55 Prozent der Anteile zu wollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: