Süddeutsche Zeitung

Verbraucherschutz:Weniger, dafür teurer

Neues Design, stabileres Material - dafür weniger drin und teurer. Die neu eingeführte 1,25-Liter-Flasche der Mineralwasser-Marke Evian ist die "Mogelpackung des Jahres", so das Ergebnis einer Online-Abstimmung der Verbraucherzentrale Hamburg.

Für das seit vergangenem April angebotene Produkt habe der Netto-Preisanstieg bei zusammengerechnet bis zu 50 Prozent gelegen, kritisierten die Verbraucherschützer - und mehr als ein Drittel der mehr als 23 000 abstimmenden Konsumenten sahen das offenbar ähnlich. Sie wählten die Flasche auf Rang eins, knapp gefolgt vom Produkt Choco Crossies von Nestlé. Auch hier seien die Packungen in den vergangenen Jahren immer wieder geschrumpft und der Preis zugleich zumindest teilweise gestiegen, wie es hieß.

Die Kritik an allen fünf nominierten Mogelpackungen - neben Wasser, einem Milka-Weihnachtsmann auch Crunchips und Mirácoli-Pasta-Sauce: Der Inhalt einer Packung schrumpft oft unbemerkt, zugleich bleibt der Preis des Produkts meist unverändert oder steigt sogar noch. Die Verbraucher bekommen damit weniger Ware fürs Geld.

Evian-Hersteller Danone Waters verteidigte die Umstellung seiner Flaschen gegenüber den Hamburger Verbraucherschützern: Die neuen, stabileren Flaschen seien teurer, außerdem betreibe man aufwendige Maßnahmen zur CO₂-Kompensation. Allerdings werden auch weiterhin Einweg- und keine Mehrweg-Flaschen genutzt.

Im vergangenen Jahr hatte eine Hautcreme der Marke Bebe den Titel als Mogelpackung "gewonnen". Hier hatte der Preisanstieg durch neue Füllmengen bei bis zu 84 Prozent gelegen. Zudem kritisierten die Verbraucherschützer, dass nun der Konservierungsstoff Phenoxyethanol beigefügt werde, während die alte Creme ohne Konservierungsstoff ausgekommen sei.

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