Süddeutsche Zeitung

Verbraucherschutz:Klage gegen Fondsfirma DWS

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verklagt Deutschlands größte Fondsgesellschaft DWS wegen des Verdachts auf Greenwashing: Die Deutsche-Bank-Tochter habe mit "irreführender Werbung für angeblich nachhaltige Geldanlagen" geworben, deshalb die Klage am Landgericht Frankfurt, teilte der Verband mit. Die DWS weise die Kritik zurück, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen verwende große Sorgfalt auf seine Werbematerialien. Die Verbraucherschützer sehen das anders: "Bei Finanzprodukten ist Greenwashing an der Tagesordnung", sagte Finanzspezialist Niels Nauhauser. Konkret geht es um die Werbung für ihren ESG Climate Tech Fonds aus dem Mai: Die DWS habe behauptet, dass Anleger nicht in Firmen aus Sektoren wie die Kohle- oder Rüstungsindustrie investieren. Das sei irreführend. So werde Anlegern etwa vorgegaukelt, sie würden zu null Prozent in Kohle investieren, dabei dürften die im Fonds gehaltenen Firmen bis zu 14,99 Prozent Umsatz in der Kohleindustrie erwirtschaften, sagte Nauhauser.

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Quelle:
SZ vom 25.10.2022 / Reuters
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