Beim Umgang mit Hackfleisch aus der Selbstbedienungstheke ist nach einer Untersuchung des nordrhein-westfälischen Verbraucherministeriums Vorsicht geboten.
Leckere Salmonellen
In fast der Hälfte der untersuchten Fälle sei das leicht verderbliche SB-Hackfleisch zu warm gelagert worden, berichtete das Ministerium am Montag. In vier Fällen seien Salmonellen gefunden worden.
Verbraucherministerin Bärbel Höhn empfahl deshalb den Konsumenten gerade angesichts sommerlicher Temperaturen: Hackfleisch sollte sofort nach Hause transportiert werden und am gleichen Tag verzehrt werden.
Hände, Arbeitsflächen und Geräte seien nach der Verarbeitung von Hackfleisch gründlich zu reinigen.
Knapp die Hälfte mit überhöhter Temperatur
Das Verbraucherministerium hatte zuvor in mehr als 50 Supermärkten Stichproben vom angebotenen SB-Hackfleisch genommen. In 22 Fällen habe dabei die Kühltemperatur über dem Wert von zwei Grad gelegen, bei dem SB-verpacktes Hackfleisch auch länger als einen Tag gelagert werden darf.
In einem Fall seien sogar über acht Grad gemessen worden. Auf Grund der hohen Beanstandungsquote kündigte das Ministerium eine landesweite Schwerpunktaktion zur Kontrolle des Handels, der Logistik und der Herstellung von Hackfleisch an.
Die Salmonellenfunde waren nach Einschätzung des Ministeriums allerdings nicht auf falsche Kühltemperaturen zurückzuführen. Die Krankheitserreger seien wahrscheinlich durch das Rohmaterial in das Hackfleisch gelangt, da zurzeit rund sechs Prozent aller Schlachtschweine in Deutschland mit Salmonellen belastet seien.
Im Jahr 2002 waren in Nordrhein-Westfalen insgesamt 11.000 Erkrankungen durch Salmonellen registriert worden. Insgesamt 33 Menschen starben daran.
Die Zahl der Infektionen ist damit in den letzten zehn Jahren deutlich zurückgegangen. 1992 waren im bevölkerungsreichsten Bundesland noch 32.000 Erkrankungen registriert worden, davon 58 mit tödlichem Ausgang.
(sueddeutsche.de/AP)